América
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América (Originaltitel The Tortilla Curtain, 1995) ist ein Roman des US-amerikanischen Autors T. C. Boyle über die Werte der Mittelklassegesellschaft, illegale Einwanderung, Ausländerfeindlichkeit sowie Armut und Umweltzerstörung. Von den 11 Romanen, die Boyle bis jetzt (Februar 2006) geschrieben hat, ist América der erfolgreichste. Boyle sagt selbst, "dass dies mein umstrittenster Roman war, als er erschien, denn ich behandelte darin das heiße Eisen eines sozialpolitischen Themas - illegale Einwanderung in Südkalifornien - und viele Kritiker nahmen sich das Buch mit starken Vorurteilen vor. Ich musste eine Menge von Beschimpfungen, inkl. (meine Lieblingsbeschimpfung) "menschlicher Abfall" in einer Radiosendung in San Francisco genannt zu werden, hinnehmen. Nachdem die Menschen im Laufe der letzten paar Jahre die Möglichkeit hatten, etwas tiefergründig über das Buch nachzudenken, haben sich die Wogen geglättet und América ist zu einem modernen Klassiker geworden. Es ist mein bei weitem populärster Titel, der sowohl in Highschools als auch in Universitäten im ganzen Land viel gelesen wird."
Mittlerweile finden sich auch in deutschen Englischbüchern für die Sekundarstufe 2 an Gymnasien Auszüge aus The Tortilla Curtain. Es ist zudem Pflichtlektüre für das niedersächsische Zentralabitur 2006 sowie das hessische und nordrheinwestfälische Zentralabitur 2007.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Delaney Mossbacher fährt einen Fußgänger an, Cándido, ein Mexikaner. Der Mann ist schwer verletzt, kann aber nicht zum Arzt, da er illegal in Kalifornien ist und dort, weil er kein Geld hat, mit seiner Lebensgefährtin América im Freien kampiert . Sie werden dort nicht nur von Weißen, sondern auch von Latinos hart bedrängt. Nach mehreren Tagen des Hungerns bekommt die schwangere América einen Job, bei dem sie mit ätzender Säure umgeht. Am zweiten Tag wird sie auf dem Nachhauseweg von zwei Latinos beraubt und vergewaltigt. Inzwischen kann aber Cándido wieder arbeiten, und für drei Wochen geht alles gut.
Delaney Mossbacher schreibt Artikel für eine Naturzeitschrift. Obwohl er liberal und tolerant eingestellt ist, kämpft er nicht an gegen die rassistischen Einstellungen seiner Nachbarschaft, die offen gegen die Überfremdung ankämpft, sondern übernimmt diese Meinungen nach und nach. Seine Frau Kyra ist Immobilienmaklerin und, um aus Geschäftsinteresse die Gegend rein zu halten, sorgt sie dafür, dass die Arbeitsvermittlung für illegale Latinos aufgelöst wird. Die vornehme Wohnsiedlung, in der sie leben, wird mit einer Mauer abgeschottet gegen Diebe und Mexikaner.
Cándido findet manchmal Arbeit, dann wieder keine, gelegentlich wird er ausgenommen, aber die beiden können sich doch etwas zusammensparen. Als die Arbeitsvermittlung nicht mehr da ist und man sie warnt, dass bald Razzien auf Illegale gemacht würden, gehen Cándido und América fort. Cándido wird zusammengeschlagen und ihm wird das ganze Geld geraubt. Sie essen aus der Mülltonne und gehen zurück in ihr Lager im Canyon.
Cándido hat wieder Glück. Er bekommt Arbeit und am Thanksgiving Day schenkt ihm sogar jemand einen Truthahn. Beim Braten kommt es zu einem Waldbrand, der die ganze Gegend bedroht. Cándido und América können entkommen und gelangen in unmittelbare Nähe der Siedlung, in der Delaney und Kyra wohnen. In einem Schuppen an der Mauer bekommt América ihr Kind. An einem sicheren Ort ganz in der Nähe baut Cándido eine Hütte.
In der Nähe des Supermarkts sieht Delaney Cándido und verfolgt ihn in strömendem Regen bis zu seiner Hütte. Als er gerade den Revolver auf Cándido und América richtet, schwemmt sie eine riesige Schlammlawine fort. Cándido und América können sich retten, das blinde Baby stirbt. Sie retten dabei auch Delaney.
[Bearbeiten] Themen
Der Roman schildert uns charakteristische Züge des Lebens illegaler Einwanderer aus Mexiko. Diese Menschen, deren Leben in der Heimat von Armut und Arbeitslosigkeit geprägt war, sehen ihre letzte Hoffnung in der Verwirklichung des American Dream. Die illegalen Einwanderer wollen auf diesem Wege dauerhaft ihren Lebensstandard und sozialen Status anheben. Darüber hinaus werden Teile der Entlohnung zu der Familie in Mexiko gesendet. Die Hoffnungen werden jedoch bald von Ernüchterung verdrängt; die Arbeit ist hart und sehr schlecht bezahlt, die Mexikaner werden wie eine niedere menschliche Rasse behandelt (z.B. sexuelle Belästigung, Beschimpfungen oder der Umgang mit krankmachenden Stoffen) und leben in ständiger Angst vor den amerikanischen Behörden.
Die Mexikaner können aufgrund ihrer sehr lückenhaften (schulischen) Ausbildung nur Niedriglohnberufe ausüben, wie z.B. die Arbeit auf Baustellen oder auf Plantagen. Aus diesem Grund werden sie auch für das Sinken des Mindestlohnes verantwortlich gemacht. Einzelne amerikanische Bevölkerungsgruppen sehen die Mexikaner als Grund für Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Schwäche und weisen somit rassistische Tendenzen auf. Als Begründung hierfür wird angeführt, dass dem Staat Einnahmen aus der Lohn- und Einkommenssteuer entgehen.
[Bearbeiten] Literatur
- Peel, Monika & Bode, Matthias: T. C. Boyle: América (The Tortilla Curtain). Königs Erläuterungen und Materialien (Bd. 452). Hollfeld: Bange Verlag 2006. ISBN 978-3-8044-1847-9