Andreas Prokop
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Andreas Prokop, genannt Prokop der Große oder Prokop der Kahle, tschechisch: Prokop Holý oder Prokop Veliký, lateinisch: Procopius Rasus Bohemus (* um 1380 in Hejlov bei Tábor; † 30. Mai 1434 bei Lipan (Lipany) war ein bedeutender Heerführer der Hussiten.
Prokop entstammt einer Prager Patrizierfamilie, hatte Theologie studiert und war zunächst katholischer Geistlicher in Prag. Später wurde er Anhänger der Lehre von Jan Hus und war ab 1420 Priester der Hussiten in Tábor.
Auf dem Basler Konzil trat Prokop im Jahre 1433 als Verteidiger der reformierten Lehre auf.
Nach dem Tode Jan Žižkas im Jahre 1424 wurde der Taborit Prokop zum Führer des hussitischen Heeres gewählt und setzte die Erfolge seines Vorgängers fort. Unter seiner Führung erfolgte ein verstärkter Einfall hussitischer Heere in die katholischen Nachbarländer Böhmens.
Ein vierter Kreuzzug gegen die Hussiten scheiterte 1427 in der Schlacht bei Mies (Stříbro), ebenso der fünfte Versuch der Katholiken in der Schlacht bei Taus (Domažlice).
Als Kaiser Sigismund erkannt hatte, dass auch weitere Kriegszüge nicht zum Erfolg führen würden, änderte er seine Vorgehensweise. Gemeinsam mit dem schwachen Papst Eugen IV. versuchte er, zunächst die Hussitenbewegung zu spalten. Die gemäßigteren Utraquisten gingen 1433 auf die ihnen gemachten Zugeständnisse ein.
In der Schlacht von Lipan in der Nähe von Böhmischbrod am 30. Mai 1434 verließ die Reiterei der Hussiten unter Jan Čapek das Schlachtfeld, so dass das königliche Heer die Taboriten besiegte.
Auch Prokop fiel in dieser Schlacht.
Personendaten | |
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NAME | Andreas Prokop |
ALTERNATIVNAMEN | Prokop der Große oder Prokop der Kahle, tschechisch: Prokop Holý oder Prokop Veliký, lat.: Procopius Rasus Bohemus |
KURZBESCHREIBUNG | Heerführer der Hussiten |
GEBURTSDATUM | um 1380 |
STERBEDATUM | 30. Mai 1434 |
STERBEORT | bei Lipan (Lipany) |