Anger
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Der Begriff Anger (mhd. anger, ahd. angar) bezeichnet ein grasbewachsenes Land oder einen Dorfplatz in Gemeinbesitz und konnte von allen Bewohnern der Stadt oder des Dorfes genutzt werden (Allmende).
Oft war der Anger zentral zwischen zwei weiter auseinanderliegenden Häuserreihen angelegt. Diese für Südosteuropa und das östliche Mitteleuropa typische Siedlungsform deutscher Kolonisten bezeichnet man auch als Angerdorf.
Auf dem Anger wurde z. B. das Vieh über Nacht gehütet, daher auch der Begriff Hutanger (ein Anger, der „zur Hut“, zum Hüten, benutzt wird). Daneben diente er auch als Futterplatz für die Tiere Durchreisender.
Im Unterschied zu dieser Nutzfläche wurde die gemeinschaftliche Abdeck-Nutzfläche eines Dorfes als Schindanger bezeichnet. Heute sind Anger häufig als Parkanlagen ausgebaut.
„Anger“ findet sich daher in einigen Orts- und Flurnamen:
- Vor allem in ebenen Gegenden Niederösterreichs oder bei deutschen Namen ungarischer Siedlungen gibt es einige, die das Wort im Ortsnamen enthalten, wie Angern an der March oder Steinamanger.
- In slawisch beeinflussten Gebieten findet sich auch die Form plan. Der Begriff wurde in Sachsen in der Zusammensetzung Bleichplan noch bis ins 20. Jahrhundert verwendet.
- Im Hennebergischen kann der Anger auch als Mangel bezeichnet werden. Das Wort leitet sich von (am) Anger > (am) Angel > Mangel her.