Angiotensin I
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Angiotensin I ist ein aus zehn Aminosäuren bestehendes Dekapeptid mit der Sequenz Asp-Arg-Val-Tyr-Ile-His-Pro-Phe-His-Leu. Es ist ein wichtiges Bindeglied in dem für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks und des Wasserhaushaltes zuständigen Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS).
[Bearbeiten] Wirkmechanismus
Angiotensin I wird im Köper enzymatisch durch Renin aus Angiotensinogen gebildet. Es ist selbst weitgehend inaktiv. In Gegenwart des Angiotensin Converting Enzyms (ACE) wird Angiotensin I in das Oktapeptid Angiotensin II gespalten, welches für die blutgefäßkontrahierenden Wirkungen verantwortlich ist.
Ein weiterer, von Angiotensin I ausgehender Aktivierungsweg wurde erst kürzlich entdeckt. Angiotensin I kann in Gegenwart des Angiotensin Converting Enzyms Typ 2 und weiterer Peptidasen zum Heptapeptid Angiotensin(1-7) gespalten werden, welches mit einem bisher noch unbekannten Angiotensin-Rezeptor interagiert.
[Bearbeiten] Geschichte
Angiotensin, ursprünglich Angiotonin bzw. Hypertensin genannt, wurde erstmals 1940 durch I.H. Page beschrieben. Er stellte fest, dass das in der Leber gebildete Angiotensinogen ein Substrat für das der Niere entstammende Enzym Renin ist. Als Resultat einer enzymatischen Umsetzung konnte eine Substanz gefunden werden, die zu einer Vasokonstriktion und einer Blutdrucksteigerung führt. Es benötigte aber noch mehr als ein Jahrzehnt bis durch Leonard T. Skeggs gezeigt werden konnte, dass das Angiotensin ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen Substanzen ist: dem weitgehend inaktiven Angiotensin I und dem gefäßkontrahierenden Angiotensin II.