Animation
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Animation (von lat. animare, „zum Leben erwecken“) ist im engeren Sinne jede Technik, mit der einzelbildweise Bewegung im Film geschaffen wird. Die Einzelbilder können gezeichnet sein, im Computer berechnet, oder sie können fotografische Aufnahmen sein. Bei der Wiedergabe mit 24 Bildern pro Sekunde entsteht beim Betrachter die Illusion von Bewegung. Der Beruf des Animators erfordert sowohl künstlerische als auch technische Begabung und je nach verwendeter Technik und Einsatzgebiet zum Beispiel auch Schauspieltalent, Programmierkenntnisse oder naturwissenschaftliche Kenntnisse.
Sämtliche Animation beruht auf dem Prinzip, dass Veränderungen in aufeinanderfolgenden Einzelbildern im Gehirn als Bewegung interpretiert werden. Die Kunst des Animators besteht darin, zu wissen, wie groß diese Veränderungen sein müssen, um die gewünschte Bewegung zu erzeugen. Große Veränderungen (zum Beispiel große Abstände in der Position eines Objekts) erzeugen einen schnellen Bewegungseindruck, kleine einen langsamen. Animation analysiert die in der Natur gefundenen Bewegungen, setzt sie aber nicht nur 1:1 in der Synthese um, sondern verzerrt und verändert das Timing, um dramatische oder komische Effekte zu erzielen.
Der größte Teil der weltweiten Animation wird für den Trickfilmbereich produziert, für Kino oder Fernsehen, zur Unterhaltung oder Werbung. Daneben existiert der Bereich der bewegten Visualisierung in Naturwissenschaft, Architektur, Design, oder Lehre.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Animation in der Lernpsychologie
In der Lernpsychologie ist Animation im weiteren Sinne ein Verfahren der Wissensvermittlung, bei dem dafür geeignete Inhalte multimedial aufbereitet und in festgelegtem zeitlichem Ablauf dem Lernenden präsentiert werden. Der Ursprung dieser Methode liegt zum einen in den bewegten Grafiken von Lehrfilmen, zum anderen in den vorgeführten Experimenten, zum Beispiel von Lehrern im Unterricht.
Animierte Bilder haben gegenüber statischen Repräsentationen den Vorteil, Veränderung explizit abbilden zu können. Sie stellen jedoch auch hohe Verarbeitungsanforderungen an die Lernenden. Daher sollten Sie mit Bedacht eingesetzt und auf Sachverhalte beschränkt werden, die tatsächlich von einer bewegten Darstellung profitieren. Häufig werden jedoch selbst solche Medienbestandteile animiert und damit effekthascherisch überbetont, die dafür weitestgehend ungeeignet sind, wie zum Beispiel Texte.
Nach den Gestaltungskriterien für Multimedia nach R. Mayer sollten Animationen eher mit gesprochenem als geschriebenem Text begleitet werden (Modalitätsprinzip). Der Kommentar sollte dabei zeitlich nah zum kommentierten Abschnitt der Animation präsentiert werden (Kontiguitätsprinzip; zeitliche Kontiguität).
[Bearbeiten] Literatur
- „Timing for Animation“, Harold Whitaker, John Halas, ISBN 0240517148
- „The Illusion of Life: Disney Animation“, Ollie Johnston, Frank Thomas, ISBN 0786860707
- Mayer, R. E. (2001). Multimedia Learning. New York: Cambridge University Press. ISBN 0521787491
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Animation – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- History of Animation (engl.)
- Disney's 12 principles of animation (engl.)