Anonyme Sex- und Liebessüchtige
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Die Anonymen Sex- und Liebessüchtigen (Eng.: Sex and Love Addicts Anonymous, S.L.A.A.) sind eine Zwölf-Schritte-Programm für Menschen, die unter Sexsucht oder der Sucht nach Flucht in romantische Fantasien oder Sucht nach zerstörerischen Beziehungen leiden. Im deutschsprachigen Raum gibt es etwa 60 lokale Kreise, in denen die Betroffenen sich treffen.
Grundlage des Genesungsprozesses bildet dabei das Zwölf-Schritte-Programm, wie es auch die Anonymen Alkoholiker anwenden. Spiritualität ist ein wichtiger Bestandteil des Genesungsprogrammes. Dabei ist SLAA nicht konfessionell oder religiös gebunden. Es gibt für die Mitglieder keine Richtlinien oder Vorgaben, wie diese Spiritualität auszusehen hat.
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[Bearbeiten] Geschichte
- 1976 wird in Boston die Gruppe Sex and Love Addicts Anonymous (SLAA) von genesenden Alkoholikern gegründet, die eine Analogie zwischen der stoffgebundenen Sucht nach Alkohol oder anderen Drogen und der Sucht nach Liebe oder Sex ausgemacht haben.
- 1984 entsteht die erste deutsche Gruppe in München
[Bearbeiten] Die Droge
Die Anonymen Sex- und Liebessüchtigen sehen Sex als Droge an. Wie bei einer stofflichen Sucht zeigten sich bei der prozessgebundenen Sex- und Liebessucht bestimmte gemeinsame Merkmale:
- Dosissteigerung (z.B. Frequenzsteigerung)
- Kontrollverlust (kein langfristiger willentlicher Verzicht ist mehr möglich)
- Wirkungsverlust (Nachlassen der euphorisierenden Wirkung - oft der Grund für Dosissteigerung)
- Entzugserscheinungen (z.B. Zittern, depressive Verstimmung, emotionale Instabilität bei Verzicht auf das süchtige Verhalten)
Anders als bei Alkohol ist bei der Sex- und Liebessucht nicht sofort klar, womit ein Betroffener eigentlich aufhören muss, um abstinent zu sein. In der Sex- und Liebssucht bekommen für den Betroffenen bestimmte Verhaltens- oder Denkmuster den Charakter einer Droge. In SLAA werden diese Muster Grundverhaltensmuster genannt. Es gibt von SLAA keine allgemeingültige Definition dieser Grundverhaltensmuster. Jedes Mitglied definiert für sich, welche Verhaltensmuster süchtig sind, und welche nicht. Diese Muster können z.B. in den Bereichen
- Sexualität (Masturbation, Promiskuität, Besuch von Prostituierten, Internet- oder Telefonsex, Voyeurismus)
- Beziehung (eine Beziehung nach der anderen eingehen, in zerstörerischen Beziehungen verweilen, Abhängigkeit von einer Person)
- Phantasien (ständiges Phantasieren über Beziehung und/oder Sex)
oder in der zwanghaften Vermeidung von Sexualität und Beziehung bestehen.
Obwohl diese tatsächlichen Muster der einzelnen Betroffenen so verschieden sein können, ist die Wirkung (siehe gemeinsame Merkmale oben) der Sucht und der Prozess des Abstinent-Werdens sehr ähnlich.