Antagonismus
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Der Antagonismus (griechisch ανταγωνισμός, antagonismós - der Widerstreit, Wettbewerb, von αντι~, anti~ - gegen~ und αγώνας, agónas - der Wettstreit, das Rennen bzw. vom Antagonisten abgeleitet) bezeichnet allgemein einen unversöhnlichen Gegensatz oder Widerstreit. Die beiden einander widerstreitenden Gegebenheiten (z. B. Funktionen oder Personen) werden in Bezug aufeinander Antagonisten genannt. Es ist relativ willkürlich, welchen von ihnen man den Agonisten bzw. Antagonisten nennt, da die "Rollen" vertauschbar sind, doch haben sich auf manchen Sachgebieten Sprachgewohnheiten für die Benennung einer konkret bezeichneten Gegebenheit als den Agonisten innerhalb einer antagonistischen Beziehung ausgebildet. Antagonismus ist weit verbreitet und könnte zusammen mit Polarität und Komplementarität als Aspekt der Dualität in allen Bereichen der Realität gegeben sein, wie folgende Beispiele vermuten lassen:
[Bearbeiten] Physiologie
Zwei Einheiten eines dualen funktionellen Systems entfalten entgegengesetzte Wirkungen. Formen des Antagonismus:
- Ein kompetitiver Antagonismus liegt vor, wenn eine Substanz die Wirkung einer anderen Substanz (des Agonisten) an einem Rezeptor dadurch verhindert, dass er diesen (meist direkt an der speziellen Bindungsstelle) (grundsätzlich reversibel) blockiert, auch (und gerade) ohne eine eigene Wirkung zu entfalten (z.B. Beta-Rezeptorenblocker); bei steigender Konzentration des Agonisten allerdings kann der kompetitive Antagonist wieder (mehr und mehr) von den Rezeptoren verdrängt werden
- Von einem nichtkompetitiven Antagonismus (chemischer Antagonismus) spricht man, wenn der antagonisiserende Stoff den Rezeptor strukturell (und oft irreversibel, so z. B. bei vielen Giften durch kovalente Bindung) verändert, also chemisch umbaut oder in seiner dreidimensionalen Raumanordnung umformt. Nun kann der Rezeptor auch bei Andocken des physiologisch "richtigen" Transmitters (des Agonisten) kein Signal an das Zellinnere bzw. die Zielstruktur mehr weitergeben, es erfolgt keine Zellreaktion ein.
Man spricht auch dann von chemischem Antagonismus, wenn ein Stoff den Agonisten bereits vor Erreichen der Rezeptorbindungsstelle chemisch verändert bzw. sich mit diesem verbindet. Der entstehende Komplex ist nicht mehr in der Lage sich an den Rezeptor anzulagern.
- funktioneller Antagonismus ist dagegen indirekter: das Aktivieren eines gegenarbeitenden Systems, entweder an anderen Rezeptoren derselben Zelle oder sogar an ganz anderen Zellen; z.B.
- beschleunigt das sympathische Nervensystem den Herzschlag, während der Parasympathikus ihn verlangsamt oder
- zwei Muskeln (Beuger und Strecker) bewirken entgegengesetzte Bewegungen eines Glieds;
- Kalium- und Kalzium-Ionen sind lebensnotwendig, wirken jeweils für sich allein aber als Gift. In bestimmter Mischung heben sich ihre antagonistischen Wirkungen auf.
[Bearbeiten] Soziologie
Im Kommunikationsbereich gibt es eine große Zahl antagonistischer "Wirkungen", weil das, was dem einen nutzt, dem anderen (oft) schadet; so entstehen Konkurrenzsituationen z. B. zwischen
- den beiden "Helden" in Film oder Schauspiel,
- den einander "deckenden" Fußballspielern der gegnerischen Mannschaften
- Tieren in ihren Kämpfen ums Weibchen, um ihr Revier oder den Futterplatz
- Schülern um die bessere Note
- Arbeit und Kapital