Antifaschistisches Infoblatt
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Das Antifaschistische Infoblatt (AIB) ist eine bundesweit erscheinende Zeitung aus Berlin aus dem Spektrum der „Antifa-Bewegung“. Sie berichtet seit 1987 über Entwicklungen der „extremen Rechten“ und „antifaschistische Aktivitäten“. Jährlich werden fünf Ausgaben mit jeweils etwa 60 Seiten veröffentlicht. Sie ist Mitglied im „Antifa-Net. International Antifascist Network for Research and Action“. Die online-version wird bei nadir gehostet.
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[Bearbeiten] Mitarbeiter und Inhalt
Das „Antifaschistische Info-Blatt“ berichtet als bundesweite „Antifa“-Zeitung über rechte Tendenzen, Rassismus sowie „antifaschistische Gegenwehr“. Es enthält außerdem Berichte über die deutsche und europäische Geschichte, insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus, über die internationale rechtsextreme Szene, Buchbesprechungen und anderes mehr.
Neben den aktuellen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus beschäftigt es sich auch mit dessen geistesgeschichtlichen Quellen und Bezügen. So finden sich auch Historiker wie Gerd Wiegel, Marc von Miguel, Eckart Schörle und Bernhard Sauer im „Antifaschistischen Infoblatt“.
Im Mai 2005 erschien eine Sondernummer zu Erinnerungskultur in Deutschland. Anlass war ein Doppeljubiläum: Es handelte sich um die sechzigste Ausgabe nach 15 Jahren des „Antifaschistischen Infoblattes“. Autoren waren u.a. Stefan Bollinger, Peter Gingold, Rolf Surmann, Stefan Klemp und Gerhard Milchram. Eine Sondernummer „Nahaufnahmen-Reportagenblicke nach Rechts“ aus dem Herbst 2003 enthielt Beiträge u.a. von den Journalisten Thies Marsen, Anette Ramelsberger, Andrea Röpke, Berny Vogl, Franziska Bruder und Toralf Staud. In Gastbeiträgen kamen in der Ausgabe 1/2007 Dr. Mario Cebulla aus dem Bundesvorstand der Neuen Richtervereinigung zur Föderalismusreform und Henry Leide von der Außenstelle Rostock der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR zum Thema „NS-Verbrecher und Staatssicherheit“ zu Wort.
[Bearbeiten] Erscheinungsweise und Herausgeber
Selbstdarstellung von der Homepage:
Seitdem das „AIB“ im Frühjahr 1987 mit seiner Nullnummer erschien, wurde die Zeitung von einem ehrenamtlichen Redaktionskollektiv im Eigenverlag herausgegeben. Oft widersprechen die AIB-Recherchen den offiziellen Verlautbarungen von Politikern und Sicherheitsbehörden, insbesondere wenn nach Ansicht der Herausgeber bagatellisiert und ein rechtsextremer Hintergrund ausgeblendet werden soll. Als Beispiel nennt das Blatt die von ihm so bezeichnete Pogromwelle der Jahre 1991-1993.
Als bundesweite Zeitung arbeitet das „AIB“ mit verschiedenen Regionalzeitungen und Unterstützern in der ganzen Bundesrepublik zusammen. Es berichtet über das, was von überregionaler Bedeutung ist, fasst Erkenntnisse zusammen und trägt dazu bei, Informationslücken zu schließen, indem es aus Regionen berichtet, in denen es nur wenig „antifaschistische Öffentlichkeit“ gibt. Seit 1988 arbeitet das „AIB“ mit „antifaschistischen Initiativen“ in Europa und Nordamerika, so im International Anti-fascist Network for Research and Action mit Zeitschriften wie Searchlight in Großbritannien und Expo in Schweden zusammen.
[Bearbeiten] Kritik
Wegen der Förderungspraxis, vor allem im Zusammenhang mit dem „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt“ durch die damalige rot-grüne Bundesregierung kam es in diesem Zusammenhang am 14. Dezember 2004 zu einer großen Anfrage im deutschen Bundestag durch Abgeordnete der CDU und der CSU.[1], welche am 25. Mai 2005 von der Bundesregierung beantwortet wurde [2]. Die Antwort auf die Frage, welche Erkenntnisse die Bundesregierung hat, inwieweit „antifaschistisch“ motivierte Gewalttaten bzw. Straftaten von dem Antifaschistischen Infoblatt Berlin gebilligt werden, lautete: Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse im Sinne der Fragestellung vor.