Auenheim
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Auenheim ist der kleinste Ortsteil der Stadt Bergheim. Er liegt im Quellgebiet des Gillbachs. In dem kleinen Ort, der zu allen vier Seiten von Industrieanlagen des Energieerzeugers RWE-Power eingekreist ist, leben 684 Menschen (30. Juni 2006). Der Ausländeranteil beträgt 32,7 Prozent.
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[Bearbeiten] Vor- und Frühgeschichte
Die ältesten Zeugnisse menschlichen Daseins stammen aus der jüngeren Steinzeit und gehen auf 4000 v. Chr. zurück. Ein Faustkeil aus dieser Zeit wurde 1984 bei der Feldbestellung unweit von Auenheim gefunden. Geräte aus Feuerstein, Beile und Klingen aus der jüngeren Steinzeit wurden bei Begehungen und bei der Feldarbeit auf den Fluren des Ortes gefunden.
Aus der Zeit der Römer stammen Aschekisten und Grabbehälter. Sie wurden bei den Arbeiten für die Brikettfabrik Fortuna-Nord gefunden. Sie stehen heute im Bedburger Schloss.
Mit dem Rückzug der Römer im 5. Jahrhundert besiedelten die Franken das Rheinland. Sie siedelten in der Nähe von Wasserläufen und legten Höfe an. Zwar sind heute in Auenheim keine Höfe aus der Frankenzeit mehr erhalten, allerdings lässt die Siedlungsstruktur Rückschlüsse auf die frühere Bebauung schließen. Um 1100 kamen die Ziesterziensermöche nach Auenheim. Ihre Wurzeln liegen in Frankreich, dort lebten sie nach den Regeln des hl. Benedikt. Sie bearbeiteten das Land, rodeten Wälder und legten Sümpfe trocken. Das Hauptkloster der Mönche war das Kloster Kamp am Niederrhein. Den ersten Nachweis über den Bestand von zwei Höfen der Abtei in Auenheim finden wir in einer Urkunde des Klosters Rolandswerth von 1143.
Die Mönche zogen sich im Laufe der Jahre nach und nach aus Auenheim zurück. Im Jahr 1280 verkauften sie einen ihrer Höfe an den Deutsch-Ritter-Orden. Dieser Hof war der heutige Ordenshof. Nach dem Kauf des heutigen Ordenshofes bauten sie Auenheim weiter aus und errichteten eine neue Kirche. Über die Jahre sank aber der Stern des Deutsch-Ritter-Ordens in Auenheim wieder.
[Bearbeiten] In der Neuzeit
Mit dem Einmarsch der Franzosen endete der Einfluss der Abteien und Orden. Auenheim wurde der Mairie Bedburg zugeschlagen. Auch unter der Herrschaft der Preußen gehörte Auenheim weiter zur Stadt Bedburg.
Durch den Beginn des Bergbaus im Rheinischen Revier wurde Auenheim größer. Überall taten sich nun Braunkohlengruben auf. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges begann auch der Bau der Brikettfabrik Fortuna-Nord zwischen Niederaußem und Auenheim. In den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Tagebau Fortuna-Garsdorf aufgeschlossen und schließlich kam zu Beginn der sechziger Jahre der Bau des Kraftwerkes Niederaußem hinzu.
Durch die kommunalen Neugliederung (Köln-Gesetz) 1975 kam Auenheim als neuer Stadtteil zur Kreisstadt Bergheim.
[Bearbeiten] Auenheim heute
Auenheim ist mit seinen gut siebenhundert Einwohnern der kleinste Stadtteil in Bergheim. Durch den Bau der Rheinbraun-Siedlung kamen viele ausländische Einwohner in den Ort, die sich gut ins Ortsleben integriert haben. Der im oberen Teil erwähnte Ordenshof befindet sich im Besitz der Stadt Bergheim und wurde nicht zuletzt auf Bestreben von Ortsvorsteher Klaus Gülden und Norbert Esser, dem Vorsitzenden der Heimatfreunde von Niederaußem und Auenheim e.V., aufwendig saniert. Heute ist der Ordenshof das meistgenutzte Bürgerhaus in Bergheim. In zwei viel genutzten Räumen finden heute bis zu 90 Personen Platz. Direkt am Ordenshof befindet sich auch der historische Backofen aus dem alten Backhaus in Niederaußem. Das Auenheimer Brot ist weit über die Ortsgrenzen bekannt. Neben dem Ofen steht auch das fest installierte Festzelt für Veranstaltungen an Vatertag, Karneval, Silvester oder Kirmeszeiten.
[Bearbeiten] Weblinks
http://www.buergerverein-auenheim.de
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Koordinaten: 50° 59' 31.7" N 6° 39' 29.0" O