Auflösung der UdSSR
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Die letzte Etappe des Auflösungsprozesses der UdSSR wurde eingeleitet, als im August 1991 ein achtköpfiges Staatskomitee für den Ausnahmezustand den sowjetischen Staatspräsident Gorbatschow in seinem Urlaubsort auf der Krim unter Hausarrest stellte und den Ausnahmezustand über das Land verhängte. Bereits seit Frühling 1990 hatten sich Abgeordnete des Kongresses der Volksdeputierten zu einer Vereinigung zusammengeschlossen. Unter dem Namen Sojus riefen ihre Anhänger immer offener zum Widerstand gegen den drohenden Machtverlust der KPdSU auf und machten den Erhalt der Sowjetunion zu ihrem zentralen Anliegen. Unterstützt wurde Sojus von führenden Persönlichkeiten der KPdSU, des KGB und des Militärs. Mit ihrem Gegenangriff im August 1991 wollten die Putschisten (Augustputsch in Moskau), deren Hauptakteure von Gorbatschow selbst in ihre hohen Ämter berufen worden waren, zunächst die bevorstehende Unterzeichnung des neuen Unionsvertrages verhindern und vor allem die unter dem Einfluss von Glasnost und Perestroika verloren gegangene Macht des Zentralstaates und der KPdSU wiederherstellen. Der Putsch brach nach wenigen Tagen zusammen. Dabei profilierte sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit Boris Jelzin als entschiedener Verteidiger von Freiheit und Demokratie. Nach der Verhaftung der Putschisten verbot Jelzin die KPdSU in der RSFSR. Gorbatschows Bemühungen, dem Auflösungsprozess entgegenzuwirken und eine Nachfolgeunion zu gründen, scheiterten, als sich am 1. Dezember 1991 in einem Volksentscheid 90 % der ukrainischen Bevölkerung für einen unabhängigen Staat aussprachen. Daraufhin übernahm Jelzin an Gorbatschow vorbei die Initiative und initiierte ein Bündnis der drei slawischen Republiken Russland, Weißrussland und Ukraine (Brester-Abkommen vom 8. Dezember 1991), dem sich bald darauf weitere acht Republiken anschlossen. Auf dem Gipfeltreffen in Alma-Ata (heute Almaty, Kasachstan) am 21. Dezember 1991 beschlossen die Politiker dieser elf Republiken die Auflösung der Sowjetunion und die Gründung eines losen Staatenbundes, der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS). Über eine Schlüsselrolle in der GUS verfügt seitdem Russland, das die Nachfolge der UdSSR in der UNO antrat. Der Staatspräsident der ehemaligen UdSSR, Michail Gorbatschow, trat am 25. Dezember 1991 von seinem Amt zurück.
Siehe auch: Geschichte der Sowjetunion