Aussteuerungsreserve
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Aussteuerungsreserve (englisch headroom) ist ein Begriff aus der analogen Tontechnik und bezeichnet den Unterschied zwischen Nennpegel und Maximalpegel.
Für die Übertragung und Verarbeitung eines analogen Signals wird immer eine physikalische Größe gewählt, meistens die elektrische Spannung. Für digitale Signale steht eine endliche Anzahl von Signalstufen zur Verfügung.
Da die für die Verarbeitung, Wiedergabe usw. zuständigen Systeme (Verstärker, Lautsprecher, Digitalrechner) nur für einen endlichen Wertebereich des Signals ausgelegt sind, gibt es eine Obergrenze für die Signalwerte, oberhalb derer auf den Maximalwert reduziert wird (Clipping).
Aussteuerungsreserve ist eine Art Sicherheitsabstand des Nennpegels zum eigentlichen Maximalpegel und ist erforderlich, damit keine übersteuerte Verzerrung auftritt wenn eine etwas "lautere" Stelle in der Signalabfolge auftritt. Es ist von der Art des Signals abhängig, wieviel Aussteuerungsreserve nötig ist, daher gibt es dafür keine allgemeingültigen Normen, bzw. es gibt mehrere verschiedene Normen. Clipping gibt es nur in der Digitaltechnik.
Es gibt Fälle in denen der maximal erlaubte Pegel und der maximal mögliche Pegel voneinander abweichen. In diesen Fällen ist der Begriff der Aussteuerungsreserve mehrdeutig und bedarf näherer Angaben. So ist z. B. im Rundfunkbereich der maximal erlaubte Pegel durch die Grenzen der Modulation des Senders bestimmt. Zur Einhaltung dieser Grenzen ist der Sender verpflichtet und stellt dieses durch einen Limiter sicher. Die Studiogeräte vor diesem Limiter erlauben aber darüber hinausgehende Pegel, bevor es zum Clipping kommt.
Im Bereich der ARD gilt dabei z. B. folgende Regel:
- Die Modulationsgrenze (100%) liegt theoretisch bei Digitalsignalen bei -9 dBFS bzw. bei Analogsignalen bei +6 dBu
- Der Nennpegel liegt bei -18 dBFS (bei Digitalsignalen) bzw. -3 dBu (bei Analogsignalen)
- Die Aussteuerungsreserve im Studio ist damit 18 dB, gegenüber der Modulationsgrenze aber nur 9 dB.*
