Aviation Traders ATL-98
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Die Aviation Traders Limited ATL-98 Carvair ist ein besonderes Frachtflugzeug, welches durch seine Bauweise gewissermaßen der Vorgänger der Boeing 747 ist. Auffallend ist das Cockpit, welches seinen Platz in einem Buckel über der Ladefläche hat.
Nach den 50er Jahren bestand Bedarf an einem Flugzeug, das gleichzeitig Automobile und deren betuchte Besitzer zu ihren Zielen transportierte. Die bereits für diesen Zweck verwendeten Bristol Freighter waren zu klein geworden. Da viele Fluggesellschaften DC-4-Flugzeuge aus ihren Beständen verkauften, baute die Firma Aviation Traders diese Maschinen um. Das Cockpit wurde aufs Dach „geschnallt“, der Rumpf verlängert und das Seitenleitwerk erhöht. Die Carvair konnte fünf Autos und in einem Abteil beim Heck 22 Passagiere befördern. Die reine Passagierversion beförderte 65 Menschen. Der Name "Carvair" entstand als Abkürzung aus "Car via Air".
Im bekannten James Bond-Film "Goldfinger" (1964) hatte eine Carvair einen Auftritt. Da der Jumbo-Jet mit ähnlicher Gestalt erst 1969 flog, wirkt der Film bei Flugzeugfans, die diesen Typ nicht kennen, manchmal verwirrend, obwohl allein durch die Propeller dieses Typs eine Verwechselung ausgeschlossen sein sollte. Der Erstflug fand 1961 statt und 2002 waren noch drei Maschinen im Einsatz. Insgesamt wurden zwischen 1961 und 1969 21 DC-4 umgebaut und flogen für Aer Lingus, Aviaco, Ansett-ANA, British United Airways, British Air Ferries, Channel Air Bridge und Inter-Ocean Airways. Insgesamt gingen sieben Carvairs bei Abstürzen verloren. Im Januar 2007 waren insgesamt noch drei Maschinen im Dienst, davon jeweils eine bei Phoebus Apollo in Südafrika, Brooks Fuel in Alaska und Gator Global Flying Services in Texas.