Börsenverein der Deutschen Buchhändler
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Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler war von 1825 bis 1990 der erste und bis 1948 einzige nationale Interessenverband der deutschen Buchhändler und Verleger. Er hatte seinen Sitz in Leipzig.
Gegründet wurde der Verein am 30. April 1825 in Leipzig als Vereinigung von 108 Buchhändlern und Verlegern. Vorläufer war die Buchhändler-Börse, die seit 1792 die Abrechnung der Leipziger Buchmesse veranstaltete.
Erstes Anliegen des Vereins war die Vereinfachung des Abrechnungswesens auf den Buchmessen. Später setzte er sich die Abschaffung der Zensur, die Regelung des Urheberrechts und die Einführung fester Ladenpreise zum Ziel.
Seit 3. Januar 1834 gab der Börsenverein das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel heraus.
Im Jahr 1887 wurde die so genannte Krönersche Reform im Buchhandel durchgesetzt, benannt nach dem Vorsitzenden des Börsenverein Adolf Kröner. Teil dieser Reform war die Festsetzung eines einheitlichen Buchpreises, bekannt als Buchpreisbindung.
Der Börsenverein initiierte 1912 die Gründung der Deutschen Bücherei.
Die umfangreiche Bibliothek des Börsenvereins fand in der Deutschen Bücherei ein neues Heim.
Da der Börsenverein in der sowjetischen Besatzungszone lag, wurde im Jahr 1948 in den westlichen Besatzungszonen die Arbeitsgemeinschaft deutscher Verleger- und Buchhändler-Verbände als Gegengründung gebildet, die 1955 in Börsenverein des Deutschen Buchhandels umbenannt wurde (Sitz: Frankfurt am Main).
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde der Leipziger Börsenverein der Deutschen Buchhändler am 1. Januar 1991 an den Frankfurter Börsenverein des Deutschen Buchhandels angeschlossen.