Bahnneigung
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Die Bahnneigung oder Inklination eines Himmelskörpers ist in der Himmelsmechanik der Winkel zwischen seiner Bahnebene und einer Referenzebene.
Die Bahnneigung ist eines der sechs Bahnelemente der klassischen Bahnbestimmung und wird fast immer mit i (für „Inklination“) bezeichnet. Zusammen mit dem Argument des Knotens definiert sie die Lage der Bahnebene im Raum.
- Als Bezug wird im Sonnensystem meist die Ebene der Erdbahn (Ekliptik) gewählt, von der die Umlaufbahnen der großen Planeten und des Mondes nur um einige Grad abweichen.
- Für (künstliche) Erdsatelliten wählt man als Referenz der Satellitenbahnelemente die mittlere Äquatorebene der Erde, ebenso auch für die Bahnbewegung von Doppelsternen. Sie wird bei letzteren meist als Positionswinkel der großen Bahnachse – relativ zum Äquatorialen Koordinatensystem (RA, δ) – angegeben.
- Die Inklinationen der Monde der anderen Planeten des Sonnensystems werden auf die Äquatorebene des umkreisten Planeten bezogen.
- Die Neigung der Bahn eines Exoplaneten wird gegenüber der direkten Sichtlinie (wobei Inklination=0° heißen würde, dass wir das System direkt von oben sehen, der Bahnpol also auf den Beobachter zeigt, und Inklination=90° heißen würde, dass wir die Bahnebene direkt von der Kante sehen.)[1]
Im Falle von Keplerbahnen (nur zwei Körper im Vakuum) ist sie konstant und die Bahnebene bleibt in ihrer Ausrichtung unter den Fixsternen stabil. Bei gravitativen Störungen durch dritte Körper erleidet das Argument des Knotens kleine, teilweise periodische Änderungen. Daher wird das Bahnelement als eine Reihe oskulierender Terme bezüglich einer Epoche angegeben, also als zu einem bestimmten Zeitpunkt gültige Näherungslösung.
[Bearbeiten] Literatur
- ↑ Zitat (ergänzt) aus: Astrolexikon: Inklination http://www.planeten.ch/?lexikon=Inklination
[Bearbeiten] Siehe Auch
- Inclined Orbit - Inklinierte geosynchrone Orbits von Satelliten