Binärdatei
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[Bearbeiten] Einordnung
Für eine Unterscheidung zwischen Binär- und Textdateien siehe Binär- und Textdatei.
[Bearbeiten] Erklärung
Eine Binärdatei (engl. binary file) enthält im Unterschied zu einer reinen Textdatei auch nicht-alphabetische Zeichen. Es kann somit jeder beliebige Bytewert vorkommen. Binärdateien werden im Allgemeinen eher dazu verwendet, Daten abzuspeichern, als dass in ihnen Textdokumente gespeichert werden.
Grundsätzlich gelten alle Dateien als Binärdateien, wenn sie keinen lesbaren Text enthalten. Für die meisten der heute verwendeten 8-Bit-Zeichensätze gilt: nicht lesbare Sonderzeichen sind Zeichen mit ASCII-Werten von 0 bis 31 und lesbare Zeichen sind Zeichen mit Werten von 32 bis 126. Die Lesbarkeit von Zeichen mit Werten ab 127 ist abhängig vom verwendeten Zeichensatz.
[Bearbeiten] Beispiele
Computerprogramme sind ein typisches Beispiel für Binärdateien, denn sie enthalten CPU-Befehle und Daten, die jeden beliebigen Bytewert annehmen können. Aus diesem Grund nennt man die ausführbaren Dateien von kompilierten Programmen oft einfach Binaries. Im Gegensatz dazu ist der Quelltext als lesbare Textdatei abgespeichert.
Weitere Beispiele für Binärdateien sind
- Grafikdateien
- Audiodateien
- komprimierte Dateien
- usw.
Kurz gesagt: jeder Dateiinhalt außer Text.
Die Spezifikation des Dateiformats einer Binärdatei zeigt, wie mit der Datei zu verfahren ist.
[Bearbeiten] Binärdatei in Text umwandeln
Binärdateien werden gelegentlich auch in einer Nur-Text-Repräsentation kodiert, um Störungen während einer Übertragung zwischen verschiedenen Computersystemen zu vermeiden. Man verwendet dazu Codierschemata wie Base64 sowie UUE- und MIME-Formate. Als weiteres Beispiel sei auch das noch kaum verbreitete basE91 angeführt. Es ist derzeit das effizienteste Verfahren, um Binärdaten in reinen ASCII-Text zu konvertieren.
[Bearbeiten] Binärdateien anschauen
Um den unverfälschten Inhalt einer Binärdatei anzusehen, ist zusätzliche Software erforderlich. Für diese Aufgabe werden Hex-Editoren verwendet. Wird hingegen versucht, eine Binärdatei mit einem Texteditor oder auf der Konsole anzuschauen, dann wird der Inhalt verfälscht dargestellt (siehe Bild rechts). Das rührt daher, dass bestimmte Bytes oder ganze Bytefolgen als Steuerzeichen bzw. Steuersequenzen interpretiert werden. Dies äußert sich in den meisten Fällen in einem Konzert aus häufigem Piepsen, Zeichensalat oder auch gar keiner Ausgabe. Der Grund dafür ist, dass in Binärdateien häufig alle möglichen 256 Zustände eines Bytes anzutreffen sind.
Nützliche Werkzeuge zum Betrachten des Inhaltes von Binärdateien unter Unix und Linux sind od (Abkürzung für englisch octal dump – oktales Speicherabbild) oder strings.
Wie die acht Bit eines Bytes verwendet werden, um Dezimalzahlen oder Hexadezimalzahlen darzustellen, ist unter Dualsystem beschrieben.