Biophilie
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Biophilie ist ein charakterologischer Grundbegriff in der Analytischen Sozialpsychologie von Erich Fromm, der die "Liebe zum Lebendigen" als Grundorientierung der Charakterstruktur eines Menschen meint. Gegensatz ist die Nekrophilie als "Liebe zum Toten", zum Leblosen und Mechanischen. In seinem Werk Anatomie der menschlichen Destruktivität definiert Fromm Biophilie als die leidenschaftliche Liebe zum Leben und allem Lebendigen; sie ist der Wunsch, das Wachstum zu fördern, ob es sich nun um einen Menschen, eine Pflanze, eine Idee oder eine soziale Gruppe handelt.
Der Begriff ist auch in der Soziobiologie geläufig. In seiner Biophilie-Hypothese hat Edward O. Wilson 1984 dargelegt, dass sich die Menschen aufgrund der ihnen angeborenen Biophilie zu anderen Lebewesen hingezogen fühlen und diesen Kontakt mit der Natur auch in einem ausreichenden Maße brauchen, um gesund zu bleiben, um den Sinn ihres Lebens zu finden und sich zu verwirklichen. Die aus diesem Ansatz resultierende Bioethik will im Sinne einer lebensbewahrenden und arterhaltenden Haltung die Biodiversität schützen.