Blauvogel
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Blauvogel |
Produktionsland: | DDR |
Erscheinungsjahr: | 1979 |
Länge (PAL-DVD): | 97 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Altersfreigabe: | FSK ohne Altersbeschränkung |
Stab | |
Regie: | Ulrich Weiß |
Drehbuch: | Ulrich Weiß |
Musik: | Peter Rabenalt |
Kamera: | Otto Hanisch |
Schnitt: | Helga Krause |
Besetzung | |
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Der Kinderfilm Blauvogel ist ein DEFA-Indianerfilm aus dem Jahr 1979. Er entstand nach dem gleichnamigen Roman von Anna Jürgen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
[Bearbeiten] Einleitung
Die englische Familie Ruster kommt im Jahr 1755 in die USA. Die Familie ist arm, und hätte in Knechtschaft in England leben müssen. Doch in den USA können sie sich eine eigene Existenz als Farmer aufbauen. Zwar herrscht Krieg zwischen den Engländern und den Franzosen, doch davon lassen sich die Pioniere nicht abhalten. Der 10-jährige George ist begeistert, als ihm sein Vater den Reichtum der Natur zeigt. Am größten Baum auf dem Land, das sie gekauft haben, erklärt ihm sein Vater, dass sie nun im Paradies sind. Die Familie beginnt, die Bäume zu fällen, und das Land zu roden.
[Bearbeiten] Hauptteil
1. Sequenz
Eines Tages wird George von Indianern überfallen, und verschleppt. Sie bringen ihn in ihr Dorf. Da ein Indianerkind gestorben ist, wird George an seiner Stelle im Stamm aufgenommen, und trägt fortan dessen Name Blauvogel. George ist davon überhaupt nicht begeistert, und versucht bei nächster Gelegenheit zu fliehen. Doch wird er wieder eingefangen. Als er erkennt, dass eine Flucht zwecklos ist, beginnt er sich näher mit den Riten und Gebräuchen der Irokesen auseinander zu setzen.
2. Sequenz
Als die Irokesen zum Beispiel mit den Franzosen in den Krieg gegen die Engländer ziehen, kann sich jeder Krieger selber entscheiden, ob er mit in den Krieg zieht. Im Laufe der Zeit versteht George immer mehr von den Ritualen der Indianer, und wird schließlich Teil des Stammes. Als Bauvogel dann im Winter einen Bären schießt, und den Stamm vorm Hunger erlöst, ist er als Mann im Stamm aufgenommen.
3. Sequenz
Eines Tages kommt eine Gruppe englischer Soldaten in das Irokesen-Dorf. Diese eröffnen das Feuer auf sie, und erschießen unbewaffnete Indianer. Dieses Erlebnis prägt Blauvogel, und er kann dies nie mehr vergessen. Der Stammesälteste bringt die Situation der Indianer auf der anschließenden Trauerfeier auf den Punkt. Die Engländer und die Franzosen sind wie zwei Klingen einer Schere. Scheinbar stoßen sie aufeinander, doch sie reiben sich nur. Doch die Indianer sind zwischen den Klingen und werden zerschnitten.
4. Sequenz
7 Jahre nachdem Blauvogel entführt worden ist, ist der Krieg vorbei. Die Engländer haben gesiegt, und fordern alle Geiseln aus dem Krieg zurück. Daher muss Blauvogel als junger Mann den Stamm verlassen. So kommt er zu seiner alten Familie zurück. Die Familie ist wohlhabend geworden, und hat schwarze Arbeiter auf ihrem Land. Das ganze Land ist gerodet worden. Nur noch ein Baum steht auf dem Land, jener Baum an dem sein Vater ihm erklärt hat, dass sie nun im Paradies sind.
[Bearbeiten] Schluss
Blauvogel ist die weiße Gesellschaft völlig fremd geworden. Und er fühlt sich dort nicht wohl. Sein Vater erzählt ihm nach seiner Rückkehr, dass das Land nun ihm gehören wird, nachdem er selbst den letzten Baum gefällt hat. Doch Blauvogel weigert sich dies zu tun, und verlässt die Farm, um sich wieder den Indianern anzuschließen.
[Bearbeiten] Analyse
[Bearbeiten] Aufbau
Die Erzählweise des Films ist ruhig und bedächtig. Die Geschichte wird in eindrucksvollen aufwendigen Bildern erzählt. Wobei die Kamera mitunter von der beobachtenden Position in die Sicht der Hauptperson Blauvogel wechselt, so dass man die Geschehnisse scheinbar mit seinen Augen sieht.
[Bearbeiten] Personen
Die Hauptperson Blauvogel wird glaubhaft dargestellt. Ein zehnjähriger Junge, der von seiner gewohnten Umgebung in England in ein fremdes Land kommt, in dem alles anders ist, als er es gekannt hat. Als er dann von den Indianern entführt wird, klammert er sich logischerweise an das einzige was im noch vertraut war; seine Familie. Hin und hergerissen zwischen zwei Kulturen findet er als gereifter junger Mann schließlich seinen Weg.
Die Indianer werden realitätsnah dargestellt. Die Darstellungsweise unterscheidet sich dabei von denen aus Hollywood-Filmen bis in die 1960er-Jahre. Ein grosser Teil des Film konzentriert sich auf die Darstellung der Riten und Gebräuche der Irokesen.
[Bearbeiten] Zusatzinformationen
Im Jahr 1994 entstand aus dem Roman eine deutsch-kanadische, dreizehnteilige Fernsehserie gleichen Titels. Das Drehbuch schrieb Christos Yiannopoulos, Regie führte Jeff Authors.
[Bearbeiten] Kritiken
„Das Schicksal eines im Nordamerika des 18.Jh. herangewachsenen britischen Siedlerjungen, der von Irokesen verschleppt wird und unter ihnen als Adoptivkind aufwächst. Werkgetreue Verfilmung eines sozialistischen Kinderbuchklassikers: Zutiefst humanistisch in seiner Gesinnung“.
Lexikon des Int. Films
„Der Film Blauvogel unterscheidet sich erheblich von den Indianerfilmen vergangener Jahre. Er verzichtet nahezu völlig auf die beliebten, gängigen Klischees und Standards dieser Art Filme, liefert stattdessen viel Ethnografisches, historisch exakt, sozial begründet.“
Filmspiegel 1/80
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film gewann 1980 den Unicef-Preis auf dem 18. Internationalen Festival für Kinder- und Jugendfilme in Gijon.
[Bearbeiten] Weblinks
- Blauvogel in der Internet Movie Database