Bockwindmühle
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Bockwindmühle (auch Ständermühle, Kastenmühle oder Deutsche Windmühle) ist der älteste Windmühlentyp in Europa. Früheste Erwähnungen gibt es in Belgien und Nordfrankreich zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Sie tritt im deutschen Raum häufiger seit Beginn des 15. Jahrhunderts auf und wurde normalerweise zum Mahlen von Getreide verwendet. Bockwindmühlen wurden in Norddeutschland seit dem 16. Jahrhundert nach und nach von den Holländermühlen verdrängt.
Der Name rührt von einem Untergestell, dem „Bock“ her, in dem das eigentliche Mühlenhaus (oder der Mühlenkasten) gelagert ist. Dieses meist aus Eichenholz gefertigte rechteckige Mühlengehäuse ist mitsamt dem Mahlgang, dem Getriebe und den Müllereimaschinen um den senkrecht stehenden „Hausbaum“ (etwa 65 cm im Durchmesser) oder Ständer drehbar. Der Mühlenkasten wird mittels eines Auslegerbaums, dem sogenannten Steert, so gedreht, dass die Mühlenflügel „in den Wind stehen“, d.h. dass der Wind von vorne auf die Flügel bläst und sie in Bewegung setzt. Unterstützt wird dieses Nachdrehen des gesamten Mühlenkastens mit den angehängten Flügeln durch rund um die Mühle in die Erde gerammte Pfähle: Mittels eines Flaschenzugs zwischen Pfählen und Steert kann die Mühle besser in den Wind gedreht werden.
Eine Treppe an der Rückseite des Gehäuses führte ins Mühleninnere. Die ganze Mühle konnte relativ leicht abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden. Nur der „Bock“, auf dem die Konstruktion saß, musste neu errichtet werden.
In Deutschland gibt es heute noch etwas über 100 historische Bockwindmühlen. Die größte steht im Penkuner Ortsteil Storkow - sie wird derzeit restauriert.