Bruno Snell
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Bruno Snell (* 18. Juni 1896 in Hildesheim; † 31. Oktober 1986 in Hamburg) war Klassischer Philologe (Griechisch, Latein). Er war der Sohn des Psychiaters Otto Snell (1859-1939).
Der Absolvent des Johanneums Lüneburg studierte zunächst Rechtswissenschaften und Nationalökonomie in Edinburgh und Oxford, wandte sich dann jedoch dem Studium der Klassischen Philologie in Leiden, Berlin, München und Göttingen zu. Nach seiner Promotion 1922 in Göttingen habilitierte er sich 1925 in Hamburg über Die geistesgeschichtliche Stellung der aischyleischen Tragödie. Anschließend ging er als deutscher Lektor nach Pisa. Von 1931 bis 1959 hatte er in Hamburg den Lehrstuhl für Klassische Philologie inne.
Zudem leitete der entschiedene Gegner des Nationalsozialismus von 1945 und 1946 als erster Dekan nach dem Zweiten Weltkrieg die Philosophische Fakultät und von 1951 bis 1953 stand er der Universität als Rektor vor. Darüber hinaus hatte er großen Anteil an der Einrichtung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften e.V. 1947 und sowie an der Gründung der Theodor Mommsen-Gesellschaft 1950.
Snells Werk zeichnet sich durch akribische metrische Analysen und eingehende Berücksichtigung von Papyrusfunden aus. So erstellte er Ausgaben des Bakchylides und des Pindar sowie zwei Bände der Tragicorum Graecorum Fragmenta. Außerdem begründete er das Lexikon des frühgriechischen Epos.
Snell war Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, München, Wien, Kopenhagen, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie des P.E.N..
Er war Mitherausgeber der Zeitschriften Philologus, Antike und Abendland und Glotta.
1977 wurde er Mitglied der Friedensklasse des Ordens Pour le Mérite.
[Bearbeiten] Wichtige Werke
- "Leben und Meinungen der Sieben Weisen. Griechische und lateinische Quellen". München: Heimeran-Verlag, 1952
- "Die Entdeckung des Geistes - Studien zur Entstehung des europäischen Denkens bei den Griechen" (1946)
- "Der Aufbau der Sprache" (1952),
- "Griechische Metrik" (1957)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Bruno Snell im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seiten über Bruno Snell beim Johanneum Lüneburg
Personendaten | |
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NAME | Snell, Bruno |
KURZBESCHREIBUNG | Klassischer Philologe |
GEBURTSDATUM | 18. Juni 1896 |
GEBURTSORT | Hildesheim |
STERBEDATUM | 31. Oktober 1986 |
STERBEORT | Hamburg |