Burg Neudahn
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Die Burg Neudahn im südwestlichen Pfälzer Wald (Bundesland Rheinland-Pfalz) erhebt sich am Nordende eines langgestreckten Bergrückens nördlich der Stadt Dahn. Sie liegt auf der rechten Seite des Flüsschens Wieslauter 90 m über der Talsohle.
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[Bearbeiten] Geschichte
Wahrscheinlich wurde die Burg bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von dem speyerischen Ministerialen Heinrich Mursel von Tan errichtet. Der Name Neudahn ist etwas verwirrend, weil die Burg älter ist als die Burg Grafendahn der Dahner Burgengruppe. Ihre Lage befähigte sie zu Schutz und Sperre der durch das Wieslautertal führenden Straße, auf deren Trasse heute die B 427 verläuft. Bereits hundert Jahre später starb Mursels Linie aus, so dass die Burg an Johannes XXII. fiel.
Die vermutlich im Vierherrenkrieg 1438 stark beschädigte und im Bauernkrieg 1525 ebenfalls etwas mitgenommene Anlage präsentiert sich dem Besucher heute im wesentlichen in derjenigen Gestalt, die sie in den Renovierungs- und Ausbauphasen der Zeit nach 1525 und nach einer nochmaligen Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 angenommen hat.
[Bearbeiten] Anlage
Links von der ehemaligen Toranlage im Südosten sind noch Reste eines Turmes von 7 m Durchmesser zu finden. Von diesem Turm verlaufen nach Westen, dann nach Norden abknickende Teile einer starken Wehrmauer, die an der steilen Nord- und Nordostseite des Hanges völlig abgegangen ist. Sie führte zu dem Flankierungsturm an der Nordseite der Anlage.
Von der ältesten – spätstaufischen – Burg sind auf dem senkrecht abgearbeiteten, knapp 20 m hohen Kernfelsen lediglich noch eine Zisterne am westlichen Ende und die südlichen Mauern des kleinen Palas mit Fenster- und Türanlagen zu finden.
Am nordwestlichen Ende des Burgfelsens nach Süden hin lag ein spätmittelalterlicher Wohnbau, westlich davon ein Brunnen. Ein ehemals verputzter Treppenturm aus derselben Zeit, an der nordwestlichsten Kante des Burgfelsens, führt empor zur Oberburg. Das beherrschende Bild der Burg liefern die beiden etwa 24 m hohen viergeschossigen Batterietürme aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der westliche durchmisst etwa 7 m, der östliche etwa 10 m, die Mauerstärke beträgt etwa 3 m.
Zur ostsüdöstlichen Fortsetzung des Burgbergs hin wurde die Anlage durch die keilförmige Bastion geschützt, die ebenfalls als „Erkennungszeichen“ von Neudahn gilt. Die extreme Keilform sollte auftreffende Geschosse ablenken.
[Bearbeiten] Literatur
- Alexander Thon (Hrsg.): „... wie eine gebannte, unnahbare Zauberburg“. Burgen in der Südpfalz, 2., verbesserte Aufl. Regensburg 2005, S. 112-117. ISBN 3795415705
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 49° 9′ 47" n. Br., 7° 45′ 26" ö. L. Vorlage:Navigationsleiste Burgen und Schlösser im Pfälzer Wald