Cölln
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![Berlin und Kölln im Anfang des 13. Jahrhunderts. Wiederherstellungsversuch von Karl Friedrich von Klöden](../../../upload/shared/thumb/1/1e/Kl%C3%B6denplan-Berlin-K%C3%B6lln-Anfang-13tes-Jahrhundert.jpg/250px-Kl%C3%B6denplan-Berlin-K%C3%B6lln-Anfang-13tes-Jahrhundert.jpg)
Cölln war ursprünglich die Schwesterstadt des alten Berlin und lag auf der südlichen Spreeinsel auf einem so genannten Kollen, einem Hügel, der rundum von Sumpf umgeben war und Sicherheit bot.
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[Bearbeiten] Bewohner und Wirtschaft
Ortsmittelpunkt von Cölln war die (heute nicht mehr stehende) Petrikirche an der heutigen Kreuzung Brüderstraße /Gertraudenstraße. Die Kirche war benannt nach Petrus, dem Apostel der Fischer (nach Lukas, 5, 3–10): in Cölln wohnten hauptsächlich (nach historischen Vermutungen) Fischer, es war aber wohl eine Kaufleutesiedlung; die Verbreiterung und Vertiefung der Spree vor der Mühlendammfurt bot reiche Fischgründe. Auf der Berliner (östlichen) Seite der Spree wohnten die Kauf- und Fuhrleute. Der Transport von Waren über den Mühlendamm, dem einzigen natürlichen Spreeübergang in der Umgebung, auf der Verbindung zwischen Frankfurt (Oder) und Magdeburg brachte Geld ein. Ortsmittelpunkt auf Berliner Seite war die – heute wieder aufgebaute – Nikolaikirche. Nikolaus ist der Heilige der Kaufleute. Der Mühlendamm staute das Wasser, welches im Sturz später Mühlen antrieb. Durch das Fuhr- und Kaufgeschäft reicher als die Cöllner, konnten sich die Berliner eine zweite Kirche, die Marienkirche, im Nordosten bauen.
[Bearbeiten] Geschichte
1237 wurde Cölln erstmals urkundlich erwähnt, sieben Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung Berlins, mit dem es sich 1307 zu einer gemeinsamen Verwaltung als Doppelstadt Berlin-Cölln vereinigte. Die beiden Orte waren durch den Mühlendamm miteinander verbunden. Im gemeinsamen Magistrat waren die Berliner durch mehr Stimmen vertreten, sehr zum Ärger des älteren Cölln. Der Magistrat baute die Lange Brücke, die heutige Rathausbrücke. Die gemeinsame Politik der Doppelstadt führte 1308 zu einem ersten Bündnis mit anderen Städten in der Mark, darunter Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel und Salzwedel, zur Wahrung ihrer Rechte gegenüber dem Landesherrn und zur Abwehr äußerer Gefahren.
Von 1658 bis 1683 ließ der Kurfürst Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg seine Geburtsstadt Cölln mit Festigungswerken nach Plänen von Johann Gregor Memhardt versehen, die weitgehend entlang der alten Stadtmauern von Berlin/Cölln angelegt wurden. Nur an einigen Stellen wurden die Stadttore nach außen verlegt. Teile des Festungswerkes, insbesondere die Bastionen, sind noch heute im Weichbild der Stadt zu erkennen, beispielsweise am Hausvogteiplatz.
1709 kam es zur Vereinigung von Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt zur königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin. Zunehmend standen nun die Festungsmauern der städtischen Entwicklung entgegen, so dass diese ab 1834 geschleift wurden und Cölln mit seinen Vorstädten zusammenwachsen konnte. Die Grenzen des neuen Berlin wurden ab dann durch die Berliner Zollmauer bezeichnet.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Ernst Fidicin: Die Gründung Berlins. Berlin 1840, (streng quellengenau, kritisiert Klöden als zu spekulativ)
Koordinaten: 52° 31' 02" N, 13° 24' 10" O