Chaladschische Sprache
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Chaladschische Sprache |
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Gesprochen in | Iran | |
Sprecher | 42.107 (2001) | |
Linguistische Klassifikation |
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Sprachcodes | ||
ISO 639-2: | (B) klj | (T) |
SIL ISO 639-3: | KLJ |
Die chaladschische Sprache (Eigenbezeichungen: Xələc dili, Qalayce) ist eine im Iran gesprochene Turksprache. Sie ist eine aussterbende und zugleich letzte Sprache des Arghu-Zweig der Turksprachen. Weitere Bezeichnungen sind Chaladsch oder Kalaj.
Viele der 42.107 (2001) Sprecher benutzen das Persische als Zweitsprache. Das Chaladschische wird im arabisch-persischen Schrift geschrieben.
Von den restlichen „gemeintürkischen“ Sprachen weicht das Chaladsch am stärksten ab. Es ist – nach der heute weitgehend akzeptierten Auffassung Gerhard Doerfers – der einzige noch existente Vertreter des Arghu-Zweiges der Turksprachen, der ebenfalls früh isoliert wurde und dann im Laufe des 13. Jahrhundert in der zentraliranischen Provinz auftritt – umgeben von Sprechern des Persischen. (Es ist also nicht näher mit dem Aserbaidschanischen verwandt, wie es in "Ethnologue 2005[1]" klassifiziert wird.) Heute wird Chaladsch von etwa 42.000 Menschen in den iranischen Provinzen Qom (Provinz) und Markazi gesprochen und ist nach linguistischen Gesichtspunkten eine der interessantesten Turksprachen im Iran. Die frühe Isolation von anderen Turksprachen und die starke Beeinflussung durch das Persische haben einerseits archaische Merkmale erhalten (z. B. ein Vokalsystem mit drei Quantitäten kurz-mittellang-lang, Beibehaltung des anlautenden /h-/ und des altturkischen Dativsuffixes /-ka/ : chalad. häv.kä – türk. ev.e – „für das Haus“), andererseits zu verbreiteten Iranismen in Phonologie, Morphologie, Syntax und Lexikon (sogar bei einigen Zahlwörtern) geführt.
[Bearbeiten] Klassifikation
- Altaische Sprachen
- Turksprachen
- Turkisch i.e.S. (Gemeintürkisch)
- Arghu
- Chaladschische Sprache
- Arghu
- Turkisch i.e.S. (Gemeintürkisch)
- Turksprachen
[Bearbeiten] Literatur
- Gerhard Doerfer: Khalaj Materials. Bloomington: Indiana University Publications, 1971. ISBN 0-87750-150-5
- Gerhard Doerfer und Semih Tezcan: Folklore-Texte der Chaladsch. Wiesbaden: Harrassowitz, 1994. ISBN 3-447-03484-X