Charles Warren
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Sir Charles Warren (* 7. Februar 1840 in Bangor; † 21. Januar 1927 in Somerset) war ein britischer Archäologe, General und Chef der Londoner Polizei.
[Bearbeiten] Leben
Charles Warren wurde am 7. Februar 1840 in Bangor als Sohn des Generalmajors Sir Charles Warren sr. geboren. Er besuchte die Bridgnorth-Schule und das Wem-Gymnasium. Im Jahre 1854 wechselte er vom Cheltenham College erst zum Militrary College in Sandhurst und dann zur Royal Military Academy in Woolwich, welche er von 1855 bis 1857 besuchte.
Am 27 Dezember 1857 wird er zum Leutnant der Royal Engineers, dem britischen Pionierkorps, befördert. 1864 heiratete er Fanny Haydon, mit welcher er insgesamt drei Kinder bekam. Nur ein Jahr später, 1865, wurde er Ausbilder für Vermessungstechnik an der School of Military Engineering im südenglischen Chatham.
Mit dem Palestine Exploration Fund, reiste er im Jahre 1867 nach Palestina und trug zu einigen archelogischen Funden, unter anderem dem sogenannten Moabite Stein, bei. Durch eine Krankheit war er 1870 gezwungen nach England zurückzukehren und diente nach seiner Genesung in den Jahren 1872 bis 1876 in der School of Gunnery in Shoeburyness. Nach dieser Zeit wurde er erstmals nach Südafrika beordert um an der Grenze zum Oranje-Freistaat Dienst zu tun. In dieser Zeit erhielt er den Orden Order of St Michael and St George. Im Transkei-Krieg 1877 bist 1878 wurde er bei Perie Bush schwer verwundet. In der Folge wurde er zum Oberstleutnant befördert und als Beauftragter für Ureinwohnerfragen in Bechuanaland eingesetzt. 1879 wurde er zum Verwalter von West-Griqualand ernannt.
Im Jahre 1880 kehrte Warren nach England zurück und wurde Chefausbilder für Vermessungstechnik der School of Military Engineering. Diesen Posten behielt er fast ununterbrochen bis 1884 inne. Im Jahre 1882 jedoch wurde kurzzeitig er in den Sinai entsandt um Professor Edward Henry Palmer ausfindig zu machen und heraus zu finden was mit seiner Expedition geschehen war. Er entdeckte schließlich, dass diese Expedition ausgeraubt und alle Mitglieder ermordet worden waren. Doch er konnte die Täter überführen. In der Folge erhielt er mehrere hohe Auszeichnungen unter anderem den Titel Knight of Justice des Orden von St. John of Jerusalem und wurde 1884 in die Royal Society of London for the Improvement of Natural Knowledge aufgenommen.
Im Dezember des Jahres 1884 bekam er das Kommando über eine Militärexpedition ins Bechuaanaland um sicherzustellen, dass die Burenstaaten Stellaland und Goshen welche von Transvaal und Deutschland unterstützt wurden, kein Land mehr vom Eingeborenenstamm der Tswana stahlen. Warren gelang es, diesen Befehl ohne Blutvergießen auszuführen, und er wurde ein Jahr später mit dem Knight Grand Cross of St Michael and St George ausgezeichnet.
1886 wurde er als Kommandant der im Sudan liegenden Hafenstadt Suakin berufen. Suakin und Wadi Halfa, in der Nähe der ägyptischen Grenze, waren in dieser Zeit die einzigen von anglo-ägyptischen Truppen gegen den Mahdi-Aufstand gehaltenen Orte im Sudan. Kurz nach seiner Rückkehr wurde er zum Commissioner of Police of the Metropolis, dem Bevollmächtigten für die Londoner Polizei ernannt und gleichzeitig zum Generalmajor der britischen Armee befördert. In den Jahren 1887 bis 1888 diente er bei der Londoner Polizei und unter seinem Kommando wurde beispielsweise eine Demonstration am Trafalgar Square gewaltsam beendet. In seiner Dienstzeit war es auch, als der berühmte Massenmörder Jack the Ripper sein Unwesen trieb. Der Polizei gelang es unter Warren nicht, den Mann zu fassen und so musste er am 9. November 1888 seinen Hut nehmen und schied aus dem Polizeidienst aus.
Er kehrte zu Beginn des Folgejahres wieder in den Aktiven Militärdienst zurück und wurde als Kommandant der Garnison in Singapur abkommandiert. Erst 1894 kehrte er nach England zurück und kommandierte zwischen 1895 und 1897 einen Themse Bezirk inzwischen im Rang eines Generalleutnants. Im selben Jahr ging er jedoch im Alter von 57 Jahren in Pension. 1899 mit Ausbruch des Burenkrieges ließ er sich wieder in den aktiven Dienst versetzen und wurde zum Kommandanten der Fünften Division der South African Field Force ernannt. Als General Buller den zweiten Angriff zum Entsatz der Stadt Ladysmith startete erhielt er in der Schlacht von Spion Kop das Kommando über die eingesetzte Streitmacht und unter seinem Kommando kam es zu einer der verheerendensten britischen Niederlagen im gesamten Burenkrieg. Im August 1900 wurde er nach Großbritannien zurückbeordert und wurde 1904 zum General und 1905 zum Kommandanten der Royal Engineers ernannt.
Nach seiner wenig glorreichen Karriere in der britischen Armee gründete er 1908 seine eigene Pfandfindergruppe. Er starb am 21. Januar 1927 an einer Lungenentzündung in seinem Haus in Somerset und wurde auf dem Friedhof im Dorf Westbere beigesetzt.
[Bearbeiten] Quellen
Doyle, Arthur Conan: The Great Boer War, London, Smith, Elder & Co., 1902
de Wet, General Chr. R.: Der Kampf zwischen Bur und Brite, ca. 1902
[Bearbeiten] Weblinks
jacktheripper.de – Lebenslauf von Sir Charles Warren
Personendaten | |
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NAME | Warren, Charles |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Archäologe, General und Chef der Londoner Polizei |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1840 |
GEBURTSORT | Bangor |
STERBEDATUM | 21. Januar 1927 |
STERBEORT | Somerset |