Chevrolet Impala
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Der Chevrolet Impala ist ein Modell des US-amerikanischen Autoherstellers General Motors.
Im Rahmen der jeweils größten Chevrolet-Baureihe bezeichnete es zunächst das Spitzenmodell, später das mittlere oder das Basismodell. Seit den frühen sechziger Jahren bezeichnete Impala SS zudem die sportlichste Version der großen Chevrolet. Hergestellt wurde der Impala von 1957 bis 1985, der Impala SS von 1960 bis 1969, von 1993 bis 1996 und ab 2003.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Modelljahre 1958-1976
Im Modelljahr 1958 krönte der Impala erstmals die Chevrolet-Modellpalette; es handelte sich um ein sportliches Ausstattungspaket für die Coupé- und Cabrioletmodelle des Bel Air. Äußerliches Erkennungsmerkmal waren die sechs runden Heckleuchten; die übrigen Modelle besaßen nur je zwei Leuchten pro Seite. Über lange Jahre sollte das ein typisches Merkmal der großen Chevrolet werden.
1959 wurde aus dem Impala eine eigenständige Modellreihe, die aus Coupés und Limousinen bestand. Auf Anhieb avancierte der Impala zum meistverkauften Chevrolet-Modell. 1960 war der Impala das meistverkaufte Auto in den USA und hielt diese Position ein Jahrzehnt lang. Zwischen 1957 und 1996 wurden über 13 Millionen Impala verkauft - ein Rekord für amerikanische Full-Size-Wagen. 1965 setzte der Impala mit über einer Million verkaufter Exemplare einen Branchenrekord, der noch heute besteht.
Für das Modelljahr 1965 führte Chevrolet den Caprice als neues Spitzenmodell ein; ab diesem Zeitpunkt rangierte der Impala als mittlere Modellreihe zwischen Bel Air und Caprice.
Der Impala (vor allem das '63er und '64er Modell) hat in gewissen Kreisen Kultstatus erreicht, da er oftmals als Basis für den Bau eines Lowriders verwendet wird.
[Bearbeiten] Impala SS (Modelljahre 1961-1969)
Im Modelljahr 1961 wurde der Impala SS (Super Sport) eingeführt. SS sollte in den kommenden Jahren zum Performance-Markenzeichen von Chevrolet werden, obwohl es sich in den meisten Fällen um ein Austattungspaket handelte, das lediglich optische Änderungen umfasste.
Der erste Impala SS besaß aber auch technische Besonderheiten, angefangen vom speziellen 5,7 l-V8 (348 cui) mit 305, 340 oder 350 SAE-Brutto-PS oder dem ebenfalls erhältlichen 6,7-Liter (409 cui), den es mit bis zu 425 PS gab, über breitere Reifen und Felgen und verstärkte Federn und Stoßdämpfer bis hin zu gesinterten Bremsbelägen. Ab Modelljahr 1962 gab es den SS mit sämtlichen Motoren der Impala-Reihe bis hinunter zum 135 PS leistenden 3,85 l-Reihensechszylinder (235 cui). Von diesem Zeitpunkt an war das Super Sport-Paket nur mehr für die Impala Hardtop-Coupés und -Cabriolets lieferbar. Und von nun an umfasste das SS-Paket nur mehr optische Schmankerln, die starken Motoren und die technischen Hochleistungskomponenten blieben aber gegen Mehrpreis erhältlich - mit einer Ausnahme.
Diese Ausnahme war das Z24-Ausstattungspaket, das es in Verbindung mit dem regulären Super Sport-Paket (Bestellcode Z03) gab. In den Modelljahren 1967 bis 1969 trugen die Impala mit dem Z24-Paket "SS427"-Embleme. Der SS427 erhielt ein Sportfahrwerk und weitere Performance-Goodies, dazu den Turbo-Jet 427-Motor mit 7 Litern Hubraum in verschiedenen Varianten (L36 oder L72). Allerdings verkaufte sich dieses Full-Size-Hochleistungsautomobil nicht besonders gut, da die leistungshungrigen Fans eher zu den Mittelklassemodellen mit starken Motoren griffen, etwa der Chevrolet Chevelle SS396 oder dem Plymouth Road Runner mit Hemi-Motor, die leichter und entsprechend schneller waren. Interessanterweise gab es das Z24-Paket auch ohne SS-Paket, das heißt mit vorderer Dreier-Sitzbank.
Grundsätzlich ließ sich der Impala SS an entsprechenden Emblemen an den hinteren Kotflügeln und dem Kofferraumdeckel identifizieren. Ab 1964 hatte der Impala SS den Status einer eigenen Modellreihe. Im Modelljahr 1968 wurde die SS-Ausstattung wieder auf Paketstatus reduziert. Die SS427 der Modelljahre 1967/68 besaßen spezielle Motorhauben mit Buckel, das 1968er-Modell außerdem "Kiemen" an den vorderen Kotflügeln, die an die Chevrolet Corvette erinnerten. 1969 gab es ausschließlich den SS427 mit 390 oder 425 PS und serienmäßigen vorderen Scheibenbremsen sowie größeren 15-Zoll-Felgen. Es sollte der letzte Impala SS bis 1993 sein.
[Bearbeiten] Modelljahre 1977-1985
Bei der für das Modelljahr 1977 eingeführten verkleinerten Generation des großen Chevrolet spielte der Impala wiederum die Rolle des Basismodells (außer in Kanada, wo unter ihm noch ein in den USA aufgegebenes Bel Air-Modell bis 1980 vermarktet wurde). Mit dem Modelljahr 1985 entfiel die Bezeichnung Impala.
Details siehe Artikel Chevrolet Caprice
Chevrolet | |
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Impala SS 1994-1996 | |
Hersteller: | General Motors |
Produktionszeitraum: | 1993–1996 |
Klasse: | Obere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, vier Türen |
Motoren: | 5,7 l-V8, 264 PS |
Länge: | 5438 mm mm |
Breite: | 1956 mm mm |
Höhe: | 1389 mm mm |
Leergewicht: | 1914 kg kg |
Vorgängermodell: | Chevrolet Impala SS 1969 |
Nachfolgemodell: | Chevrolet Impala SS 2004 |
Ähnliche Modelle: |
[Bearbeiten] Modelljahre 1994-1996
Auf Basis des 1990 eingeführten neuen Caprice, der auf der B-Plattform von General Motors fußte, gab es nach über 20 Jahren wieder einen Impala SS.
Auf dem Autosalon in Detroit stand Anfang 1992 die Studie eines Impala SS aus der Feder des GM-Designers John Moss, die bei Presse und Publikum guten Anklang fand. Das Show Car wurde praktisch unverändert in die Serie übernommen, allein das Chevrolet-Emblem auf dem Kühlergrill war bei der Serienversion nicht rot, sondern in Chrom ausgeführt. 14 Monate nach dem Salon ging der Impala SS im Werk im texanischen Arlington in Serie.
Beim Impala SS handelte es sich um eine Sportversion des Caprice. Genau betrachtet baute der Impala auf dem Caprice mit dem 9C1-Polizeipaket auf und besaß damit viele der Komponenten, die privaten Kunden ansonsten vorenthalten blieben. Dazu zählten ein verstärktes Fahrwerk, ein stärkeres Kühlsystem, größere und kräftigere Scheibenbremsen rundum, Getriebeölkühler, Doppelauspuff, verstärkte Elektrik und weitere Änderungen geringerer Natur.
Eine weitere Besonderheit des Impala SS war die Hinterachsübersetzung von 3,08:1 samt Selbstsperrdifferenzial und ein um 2,5 cm niedriger gelegtes Fahrwerk. Den Antrieb übernahm ein modifizierter 5,7 l-V8 Typ LT1 aus der Chevrolet Corvette, der 264 PS und 447 Nm leistete. Anders als die in Corvette und Camaro verwendete Version des LT1-Motors besaß dieser im Impala keine Alu-, sondern gusseiserne Zylinderköpfe und eine auf mehr Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen ausgelegte Nockenwelle.
Beim Impala SS waren die äußeren Zierteile in Wagenfarbe ausgeführt, wodurch er weniger "badewannenhaft" wirkte als der Caprice. Ferner typisch waren der spezielle, einfacher gestaltete Kühlergrill, der Entfall des Ornaments auf der Motorhaube, der Heckspoiler und ein Einsatz vor der C-Säule mit dem Impala-Logo; ferner 17-Zoll-Felgen aus poliertem Aluminium und überraschend breite Reifen der Größe 255/50 ZR 17. Die Innenausstattung umfasste Mittelkonsole mit Becherhaltern und Ablagefach, Ledersitze mit eingeprägten Impala SS-Logos und Lederlenkrad.
Der Impala SS erwies sich als eines der erfolgreichsten GM-Sondermodelle aller Zeiten. Im Modelljahr 1994 gab es den Impala SS nur in Schwarz mit grauem Interieur; Chevrolet verkaufte 6303 Stück. 1995 waren wahlweise auch Dunkelrotmetallic und Dunkelgraugrün erhältlich und die C-Säule wurde verbreitert; 21.434 Exemplare wurden verkauft. Im Modelljahr 1996 gab es einige Änderungen; so wurde der digitale Tacho durch einen analogen ersetzt und der Automatik-Wählhebel wanderte von der Lenksäule auf die Mittelkonsole. 41.941 Exemplare des 96er-Modells konnten abgesetzt werden.
Mit der Einstellung der gesamten B- und der von ihr abgeleiteten D-Plattform im Sommer 1996 entfiel auch der Impala SS.
Chevrolet | |
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Impala 2000-2005 | |
Hersteller: | General Motors |
Produktionszeitraum: | 1999–2005 |
Klasse: | Obere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, vier Türen |
Motoren: | 3,4 l-V8 3,8 l-V8, 203 PS 3,8 l-Kompressor-V8, 243 PS |
Länge: | 5080 mm mm |
Breite: | 1854 mm mm |
Höhe: | 1455 mm mm |
Leergewicht: | 1579 kg kg |
Vorgängermodell: | Chevrolet Lumina |
Nachfolgemodell: | Chevrolet Impala 2006 |
Ähnliche Modelle: | Ford Five Hundred, Dodge Charger |
[Bearbeiten] Modelljahre 2000 - 2005
Eine Neuauflage des Chevrolet Impala wurde im Jahr 2000 als Ersatz des Chevrolet Lumina vorgestellt. Im Gegensatz zu den früheren Modellen wurde dieses Modell statt von 8-Zylindern nur durch 6-Zylinder Motoren (3,1 L und 3,8 L) über die Vorderräder angetrieben. Der 3,8 L Motor wurde im Jahr 2004 kompressorgeladen und leistete in der SS-Version 240 PS.
Diese Impala-Generation war in den USA sehr erfolgreich; 2004 etwa wurden 290.259 Stück abgesetzt. Damit war der Impala die meistverkaufte große Limousine. Der breiten Öffentlichkeit standen zwei Versionen zur Auswahl, einmal das Basismodell mit stoffbezogener vorderer Sitzbank, dem 177 PS leistenden 3,4 l-V6 und einem Armaturenträger mit drei Rundinstrumenten. Der Impala LS besaß serienmäßig vordere Einzelsitze mit Stoffbezug, auf Wunsch Leder, Mittelkonsole und Mittelwählhebel, Impala-Schriftzüge in Wagenfarbe, ABS, Traktionskontrolle, Keyless Entry, Nebelscheinwerfer, 4 Rundinstrumente und den 3,8 l-V6 mit 203 PS. Gegen Aufpreis gab es für alle Modelle Schiebedach, OnStar-System, Heckspoiler, beheizte und elektrisch verstellbare Sitze und 16-Zoll-Alufelgen, deren Design an den Impala SS der Jahre 1994/96 erinnerte. Serie bei allen Ausführungen waren elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und elektrisch verstellbare Rückspiegel.
Ab Modelljahr 2003 bot Chevrolet das LS Sport-Paket an; dieses umfasste 6 Rundinstrumente, Frontspoiler, getönte Heckleuchtengläser und verchromtes Auspuffendstück.
Der Impala SS der Modelljahre 2004/2005 wurde von der kompressorgeladenen L67-Version des 3,8 l-V6 angetrieben, der 243 PS leistete und bereits zuvor im Pontiac Grand Prix GTP, im Buick Regal GS und im Pontiac Bonneville SSEI verwendet worden war. Obwohl es aus Hardcore-Fankreisen hieß, dies sei kein "echter SS", war die relativ leichte Limousine doch schneller als der Impala SS der Jahre 1994 bis 1996 und erreichte 100 km/h in etwa 6,5 Sekunden.
[Bearbeiten] Das Polizei-Paket
Wie alle großen Chevrolets der letzten Jahrzehnte gab es auch diesen Impala mit speziellem Polizei-Paket und zusätzlich mit Undercover-Polizeipaket, Codenummern 9C1 bzw. 9C3. Diese Versionen waren nur für Polizeibehörden erhältlich und waren erfolgreicher als der direkte Vorgänger, der Lumina 9C1. Der Impala 9C1 entsprach weitgehend dem zivilen Basismodell, besaß aber den 3,8 l-V6 und ein verstärktes Fahrwerk und war nur in ausgewählten Farben lieferbar. Ferner hatte der Fahrer die Möglichkeit, die Beleuchtung abzuschalten, um weniger aufzufallen; beim zivilen Impala ging das nicht, da er mit Tagfahrlicht ausgestattet war. Beim 9C3 konnte man Extras aus der regulären Preisliste bestellen und hatte eine größere Auswahl an Lack- und Innenfarben.
[Bearbeiten] Modelljahre 2006-
Seit 2006 ist eine überarbeitete Variante der Chevrolet Impala Mittelklasse-Limousine erhältlich. Diese wartet mit einer dynamisch gestalteteren Frontpartie und verändeteren Front- und Heckscheinwerfern auf. Im Rahmen der Modellpflege erhielt der Impala einen neuen, optional erhältlichen 3,9 L V6 mit 242 PS und variabler Nockenwellensteuerung. Der alte 3,5 L V6 Motor blieb erhalten. Das gleiche gilt für den Frontantrieb und die 4-Gang Automatik.
Das sportlichere SS Modell erhält erstmals seit 1996 einen V8 Motor. Dieser verfügt, ganz in alter Chevy Manier, zwar nur über zwei Ventile pro Zylinder, kann dafür aber variable Nockenwellensteuerung und eine Zylinderabschaltung bieten, die im Teillastbereich vier der acht Zylinder abschaltet um Treibstoff zu sparen. Unter Volllast leistet dieser 5,3 L Motor 303 PS und 438 Nm.
Für das Modelljahr 2007 kamen mehrere neue Farben ins Impala-Programm, ferner als neues Modell der Impala RSS mit aggressiver gestylten Alufelgen, Front-, Heck- und Schwellerschürzen, Spoilern und etlichen Änderungen am Innenraum.
[Bearbeiten] Bildergalerie
[Bearbeiten] Trivia
In den dänischen Olsenbanden-Filme kommen bei allen Filmen, bis auf Nr. 1 Chevys der Jahre 59 und 60 bis 61 vor. Die meisten davon jedoch nicht in der Impala Ausstattung (außer bei Film Nr. 3, 1961er Impala), sondern meist als Bel Air und zweimal als Biscayne.
Das 59er Modell, daß auch gerade die Filme in Dänemark Kultstatus erlangte, steht im Verkehrsmuseum in Nysted (Dänemark)
[Bearbeiten] Quellen
- Flammang, James M./Kowalke, Ron: Standard Catalog of American Cars 1976-1999. Krause Publications, Iola 1999. ISBN 0-87341-755-0
- Langworth, Richard (Hsg.): Encyclopedia of American Cars 1945-1996. Motorbooks International.