Christian Friedrich Brendel
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Christian Friedrich Brendel (* 26. Dezember 1776 in Neustädtel, Erzgebirge; † 20. November 1861 in Freiberg) war ein deutscher Bergingenieur.
Als Sohn eines Bergmanns arbeitete er selbst eine Zeit lang als Bergmann im Schneeberger Revier und in Freiberg. 1797 bewarb er sich für ein Studium an der Bergakademie Freiberg. Als Stipendiat studierte er dort bis 1802.
Von November 1802 bis Januar 1805 unternahm er eine zweijährige Studienreise nach England. Er erweiterte in dieser Zeit seine technischen Kenntnisse und gewann wichtige Erfahrungen über den Bau von Dampfmaschinen.
Ab 1805 wirkte Brendel als Salinenbaumeister in der Kurfürstlich-Sächsischen Saline in Dürrenberg. Von 1808 bis 1811 baute er dort seine erste Dampfmaschine. Diese entsprach zwar im Wesentlichen der von James Watt entwickelten Maschine, zeichnete sich aber durch eigene, neuartige Konstruktionselemente aus.
Im Jahr 1815 wurde Brendel als Nachfolger des 1811 verstorbenen Karl Gottfried Baldauf in Freiberg zum Kunstmeister berufen. 1817 wurde er Maschinendirektor. In dieser Funktion unterstand ihm der gesamte Maschinenbereich im sächsischen Berg- und Hüttenwesen sowie in den Porzellanfabriken von Meißen und Hubertusburg.
Er konstruierte in der Folgezeit weitere Dampfmaschinen, außerdem Wassergöpel, Turbinen, Hüttengebläse und Wassersäulenmaschinen mit der nach ihm benannten "Brendelschen Kolbensteuerung", die Julius Weisbach später in einem seiner Werke beschrieb und damit auch international bekannt machte.
In den Jahren 1829 bis 1831 baute Brendel eine 250 Meter lange, von Pferden gezogene, Eisenschienenbahn zwischen Schacht und Erzwäsche der Alten Mordgrube in Brand. Die Bahn bewährte sich und förderte mit diesem Erfolg – wenn auch indirekt – den Bau der ersten Fernbahn zwischen Leipzig und Dresden.
1846 wurde er zum Bergrat ernannt. 1851 trat er in den Ruhestand.
Christian Friedrich Brendel starb 1861 in Freiberg.
Sein Sohn Franz Brendel wurde als Musikwissenschaftler bekannt.
[Bearbeiten] Literatur
Otfried Wagenbreth: Der Maschinendirektor Christian Friedrich Brendel und seine Bedeutung für die technische und industrielle Entwicklung im 19. Jahrhundert in Sachsen. In: Sächsische Heimatblätter, (1976) H. 6, S. 271-279
Wappler: Oberberghauptmann von Trebra und die drei ersten sächsischen Kunstmeister Mende, Baldauf und Brendel. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins. 41(1905), S. 69-178
Otfried Wagenbreth: Christian Friedrich Brendel. Leben und Werk eines bedeutenden Ingenieurs der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. TU Bergakademie Freiberg, 2006. (Freiberger Forschungshefte ; D 221) ISBN 3-86012-279-7
Personendaten | |
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NAME | Brendel, Christian Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bergingenieur |
GEBURTSDATUM | 26. Dezember 1776 |
GEBURTSORT | Neustädtel, Erzgebirge |
STERBEDATUM | 20. November 1861 |
STERBEORT | Freiberg (Sachsen) |