Christus-Rosenkranz
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Der Christus-Rosenkranz ist eine protestantische Abwandlung des katholischen Rosenkranzes.
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[Bearbeiten] Entwicklung
Seine Wurzeln hat der Christus-Rosenkranz in den 1960er Jahren, in dem Bemühen der protestantischen Michaelsbruderschaft, die meditative Gebetsweise für den Protestantismus wiederzugewinnen.
Im Zuge dieser Bemühungen entwickelte Paul Rohleder das von ihm sogenannte Kranzgebet, ein Gebet, das zur biblischen Betrachtung hinführen sollte. Diese Gebetsweise konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Es fehlte ihr das Einfache und immer Wiederkehrende anderer meditativer Gebete wie etwa dem katholischen Rosenkranz.
Der katholische Rosenkranz konnte jedoch von den Protestanten nicht einfach übernommen werden, da es theologisch fraglich schien, ob es sinnvoll ist, Maria betend anzurufen.
Hier setzen Rudolf Ehrat, Herben Golzen und Walter Stökl an. Sie wollten den bekannten und bewährten Aufbau des katholischen Rosenkranzes beibehalten, auch den Namen und die gleiche Gebetskette, und nur den sich immer wiederholenden Rahmenvers ändern.
[Bearbeiten] Rahmenvers
Der Christus-Rosenkranz unterscheidet sich vom katholischen Rosenkranz nur dadurch, dass statt des Ave Maria mit seinen Geheimnissen folgender Rahmenvers mit eigenen Geheimnissen gebetet wird:
- Gepriesen sei der Herr, der Allmächtige und Barmherzige, Gottes und Marien Sohn,
- ... hier wird das Geheimnis eingefügt.
- Wir beten dich an an, Herr Jesus Christus und benedeien dich,
- in deinem heiligen Kreuz hast du die Welt erlöst.
Als Geheimnisse werden Betrachtungen des Heilsmysteriums Christi eingesetzt
[Bearbeiten] Geheimnisse
An Geheimnissen gibt es acht vorformulierte Geheimnisreihen zu je fünf Geheimnissen.
Der ersten vier Geheimnisreihen orientieren sich an den Zeiten des Kirchenjahres. Sie behandeln die Themen: Menschwerdung, Leiden, Auferstehung und Erhöhung Jesu. Die weitern vier behandeln die Thematik „heilige Kirche – Gemeinschaft der Heiligen“ mit den Bereichen „Der Herr der Kirche“, „Der Dienst der Engel“, „Die Mutter des Herren“ und „Die Wolke der Zeugen“.
Die Geheimnisse der Reihe „Der Herr der Kirche“ lauten beispielsweise:
- der bei uns sein will bis ans Ende der Welt.
- der da thront zur Rechten des Vaters.
- der seine Kirche leitet durch den Heiligen Geist.
- der unseren Hunger stillt mit dem Brot des Lebens.
- der uns rufen wird zum himmlischen Freudenmahl.
[Bearbeiten] Gebetsweise
Gebetet wird der Christus-Rosenkranz wie folgt:
- Apostolisches Glaubensbekenntnis, dabei wird das Kreuz in der Hand gehalten,
- Vater Unser, an der ersten großen Perle,
- drei Mal den Rahmenvers mit eingefügten Bitten, an den folgenden drei kleinen Perlen,
- um Glaube: Jesus, der in uns den Glauben vermehre,
- um Hoffnung: Jesus, der in uns die Hoffnung stärke und
- um Liebe: Jesus, der in uns die Liebe entzünde,
- Ehre sei dem Vater und anschließend
- fünfzig Mal den Rahmenvers in Zehnergruppen (Gesätze) gegliedert. In jeder Zehnergruppe wird jeweils nach dem ersten Teil des Rahmenverses ein so genanntes Geheimnis eingefügt, ein Glaubenssatz, der dem Neuen Testament entstammt und das Leben Jesu betrachtet.
Jedes Gesätz wird eingeleitet mit dem Vater unser (an der großen Perle) und abgeschlossen mit dem Ehre sei dem Vater (an der großen Perle).
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf Ehrat: Der Christus-Rosenkranz. In: Quatember 54 (1990), S. 86-90 (online verfügbar)
- P. Fries: Der Christus-Rosenkranz im evangelischen Tagzeitenbuch - eine Chance ökumenischer Spiritualität? In: Liturgisches Jahrbuch 55 (2005), S. 39-56
- Beda Müller: Der Rosenkranz. In: Quatember 54 (1990), S. 30-33 (online verfügbar)
- Die Gebetsordnung des Christus-Rosenkranz auf der Website www.tagzeiten.de