Christus der Weltenrichter (Stockhausen)
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Christus der Weltenrichter ist ein Glasbild des Glaskünstlers Hans Gottfried von Stockhausen.
Das Bild, 65 cm x 140 cm groß, wurde 1957 von der Werkstatt V. Saile in Stuttgart für die im Frühjahr 1945 fast völlig zerstörte Evangelischen Dorfkirche im Fritzlarer Stadtteil Werkel hergestellt. Zu der Zerstörung der Kirche war es gekommen, als eine Truppe von Waffen-SS-Angehörigen das Vorrücken der amerikanischen Armee von Frankfurt (Main) nach Kassel verhindern wollte.
Die Arbeit zählt zu den typischen Frühwerken Stockhausens, bei denen er noch sparsam mit Farbe und Form experimentiert. Stockhausen verarbeitet in dem Fenster seine eigenen Kriegserlebnisse in Stalingrad und schlägt einen gedanklichen Bogen zu den lokalen Kriegsgeschehnissen in Werkel. Das Fenster zeigt Jesus Christus als Weltenrichter auf einer kleinen Anhöhe mit ausgestreckten Armen und Heiligenschein in grauen und blauen dunklen Farben. Christus hat gotische, längliche Gesichtszüge. Er trägt ein von einem Gürtel gehaltenes Gewand. An den vier Ecken des Fensters sind vier Augenelemente zu sehen. Bildnerisch wird das Glaubensbekenntnis zitiert: "...denn von dort wird er kommen, zu richten die Toten und die Lebendigen."
[Bearbeiten] Literatur
- Glasfenster von Hans Gottfried von Stockhausen. Fritz Lometsch Verlag, Kassel 1958, S. 42