Corto Maltese
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Corto Maltese ist ein Comic-Held, der von dem italienischen Comiczeichner Hugo Pratt erschaffen wurde.
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[Bearbeiten] Inhalt
Corto Maltese wurde am 10. Juli 1887 in Valletta als Sohn eines britischen Seemannes und einer Zigeunerin aus Gibraltar geboren. Der Abenteurer ist ein Kapitän ohne Schiff, der seine Abenteuer am Ende des 19. Jahrhunderts und Beginn des 20. Jahrhunderts zu bestehen hat. Seine Reisen führen ihn von der Südsee bis nach Sibirien. Der verträumte, nihilistische und unberechenbare (Frauen-)held hat sich vor allem bei einer erwachsenen Fangemeinde einen Namen gemacht.
[Bearbeiten] Hintergründe
Erstmals erschien Corto Maltese in der Serie „Una ballata del mare salato“ (Südseeballade) 1967 und musste sich da mit Schmugglern und Piraten auseinandersetzen. 1970 begann Pratt eine Serie von Kurzgeschichten für das französische Comicmagazin Pif Gadget. 1974 kehrte er zu Langgeschichten zurück mit dem Album „Corto Maltese en Siberie“.
Bestechend sind insbesondere die geographischen und literarischen Kenntnisse Pratts, die er nebenbei in die Abenteuer des Kapitäns einfließen lässt. Corto trifft unter anderem wesentliche Persönlichkeiten seiner Zeit (z.B. Ernest Hemingway, Jack London oder Enver Pasha) und zählt Voodoo Priester genauso zu seinen Bekannten wie den jüdisch-tschechischen Wissenschafter Jeremiah Steiner. Corto ist auch bestens mit dem Buch Utopia von Thomas Morus bekannt. Vielleicht ist dies auch sein Ziel, das Umherstreifen auf den Weltmeeren, um das Land mit der idealen Gesellschaft zu finden. Doch wo immer Corto eintrifft geht es zutiefst menschlich zu, und niemals lässt sich der Seemann in irgendeiner Weise vereinnahmen.
[Bearbeiten] Geschichten
Einordnung der zwölf Abenteuer-Geschichten in chronologischer Folge:
- 1905 - La Jeunesse (schwarz-weiß 1981, Farbe 1985)
- 1913-1915 - Una Ballata del mare salato (schwarz-weiß 1967-1969, Farbe 1991)
- 1916-1917 - Sous le signe du Capricorne (schwarz-weiß 1971, Farb-Episoden 1 bis 3 als Suite caraïbéenne 1990; Episoden 4 bis 6 als Sous le drapeau des pirates 1991)
- 1917 - Corto toujours un peu plus loin (schwarz-weiß 1970-1971, Farbe ?)
- 1917-1918 - Les Celtiques (schwarz-weiß 1971-1972, Farbe ?)
- 1918 - Les Éthiopiques (schwarz-weiß 1972-1973, Farbe ?)
- 1918-1920 - Corte sconta detta Arcana (schwarz-weiß 1974-1975)
- 1921 - Favola di Venezia - Sirat Al-Bunduqiyyah (schwarz-weiß 1977, Farbe 1984)
- 1921-1922 - La Maison dorée de Samarkand/La casa dorata di Samarcanda (schwarz-weiß 1980, Farbe 1992)
- 1923 - Tango... y todo a media luz (schwarz-weiß 1985, Farbe 1987?)
- 1924 - Elvetiche, auch: La rosa alchemica (Farbe 1987)
- 1925 - Mu
Auf Deutsch sind u.a. die folgenden Titel im Carlsen Verlag erschienen (s.a. Hugo Pratt):
- Südseeballade (1967-1969, Originaltitel: La Ballade de la Mer Salée)
- Im Zeichen des Steinbocks (1971)
- Die Kelten (1971-1972, Originaltitel: Les Celtiques)
- Corto Maltese in Sibirien (1979, Originaltitel: Corto Maltese en Sibérie)
- Venezianische Legende (1979, Originaltitel: Fable de Venise)
- Das goldene Haus von Samarkand (1980, Originaltitel: La Maison dorée de Samarkand)
Aktuell erscheint die Serie auf Deutsch im Verlag Kult-Editionen, wo die einzelnen Geschichten teilweise in zur Carlsen-Veröffentlichung unterschiedlichen Zusammenstellung veröffentlicht werden.
[Bearbeiten] Sonstiges
Der Name „Corto Maltese“ wird auch in Frank Millers grafischer Batman-Novelle „The Dark Knight Returns“ als Bezeichnung für eine Insel verwendet. Dies ist ein Insiderscherz, da sich Miller als großer Bewunderer von Pratts Werk geäußert hat und ihn unter anderem auch in den End Credits seines Kinofilms "Sin City" unter "Special Thanks" auflistet. Auch danach wurde die Insel in verschiedenen anderen DC Comics verwendet. Im Batman-Film von 1989 ist „Corto Maltese“ der Ort eines Aufstandes, an dem die Fotoreporterin Vicki Vale arbeitete.
[Bearbeiten] Film
Das Album „Corto Maltese in Sibirien“ wurde 2002 von Pascal Morelli unter dem Titel „Corto Maltese: La cour secrète des Arcanes“ als 92-minütiger Zeichentrickfilm verfilmt. Die Filmmusik schrieb Franco Piersanti.