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Mogulkaiserreich bei der Ankunft der Europäer
Im 17. Jahrhundert war das Mogulreich die beherrschende Macht auf dem Indischen Subkontinent. Das Mogulreich, das keinen festgefügten Staat, sondern ein Konglomerat aus Reichsprovinzen, untergeordneten Fürstentümern und halbautonomen Städten und Dörfern darstellte, war zu dieser Zeit bereits im Niedergang begriffen. Im Zuge dieser Entwicklung begannen viele europäische Mächte, Handelsstationen in Indien zu errichten, um den in Europa aufgekommenen Bedarf an Produkten wie Baumwolle Chintz, Porzellan, Tee und Seide zu befriedigen. Am erfolgreichsten war dabei die Britische Ostindien-Kompanie, der es gelang, ihre europäischen Konkurrenten bis auf wenige Ausnahmen zu verdrängen. 1693 unterhielt sie Handesstationen in Madras, Bombay und Kalkutta.
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war das Mogulreich in mehrere, sich zum Teil bekriegende Staaten zerfallen. Um ihren Handel in diesem politischen Umbruch zu schützen, begann die Kompanie zunehmend, einheimische Soldaten ("Sepoy" von pers.: sipahi = Soldat) zu rekrutieren. Die Kompanie wandelte sich hierbei zunehmend von einer Handels- in eine politische Macht. Entscheidend hierbei war ein Vorkommnis im Jahre 1756. Der Nawab von Bengalen liess, um die zunehmende Macht der Kompanie zurückzudrängen, Niederlassungen der Kompanie in Kalkutta besetzten und europäische Händler inhaftieren (Black Hole of Calcutta). Die Kompanie entsandte daraufhin Truppen, die 1757 das Heer des Nawabs schlugen und Kalkutta eroberten.
In der Folge erliess das englische Parlament 1773 und 1784 Gesetze, die der Kompanie direkte Eingriffe in die inneren Angelegenheiten Indiens erlaubten. Bis 1858 hatte die Kompanie weite Teile des Subkontinents militärisch erobert oder auf unblutigem Wege annektiert. Letzteres geschah meist durch die Doctrine of Lapse, die durch Lord Dalhousie, 1847 - 56 Generalgouverneur von Britisch-Indien eingeführt wurde. Die Doctrine of Lapse bestimmte, das jeder Fürstenstaat, dessen Herrscher sich unfähig zeigte oder ohne Erben starb ("manifestly incompetent or died without a direct heir" ), von der Kompanie zu annektieren sei. Satara (1848), Jaitpur, Sambalpur (1849), Nagpur, Jhansi (1854) und Oudh (1856) fielen so an die Kompanie. Zu Beginn des Aufstandes befanden sich so zwei Drittel des Subkontinents unter direkter britischer Herrschaft, wobei allerdings die lokale Macht und die Regelung innerer Angelegenheiten zu grossen Teilen in den Händen angestammter Adelsgeschlechter verblieben. Die Stärke der britischen Truppen zu diesem Zeitpunkt betrug 45.000 Europäer und 232.000 Einheimische. Die Briten sahen in der zahlenmässigen Überlegenheit der Einheimischen Truppen in der Armee bereits vor dem Aufstand eine latente Gefahr. So erachtete Dalhousie bereits 1854, als zwei europäische Regimenter auf die Krim verlegt wurden, den Abzug jeglicher europäischer Infantrie aus Indien as being absolutely unsafe to the maintenance of our power in India.
[Bearbeiten] Armee von Bengalen
Ausgangspunkt der Rebellion waren die Infanterie-Einheiten der Armee von Bengalen. Diese setzten sich -anders als bei den Armeen von Madras und Bombay- zum grössten Teil aus Mitgliedern der höheren Hindu - Kasten (Brahmanen und Kshatriya) zusammen. Kavallerie und Artillerie hatte einen wesentlich höheren Muslim-Anteil. Da die Briten befürchteten, dass die Hindu-Soldaten Kastenbelange wichtiger nähmen als ihre Dienstpflicht, sah die Kompanie in dieser Konzentration eine Bedrohung der militärischen Disziplin. So kam es bereits 1851/52 zu Irritationen innerhalb der Armee, als Sepoys für den Dienst in Burma gebraucht wurden. Die Hindu - Tradition besagt jedoch, dass jener, der "'über schwarzes Wasser reist'" seine Kaste verliert und aus der Hindugemeinschaft herausfällt. Schon seit Beginn des 18. Jahrhundert war daher die Rekrutierungsbasis der Bengalen-Armee ausgeweitet worden und der Anteil hochkastiger Hindus sank vom Anfang bis zur Mitte des Jahrhunderts von 80% auf 50% der Soldaten. Unter den betroffenes Hindus sorgte dies jedoch zunehmend für Unruhe.
Bereits seit längerer Zeit hatte es von Seiten der Sepoys Beschwerden über die europäischen Uniformen und die zu schwere Ausrüstung gegeben. Selbst die Briten sahen hier Reformbedarf. Ironischer weise war die einzige Änderung bis zum Ausbruch der Rebellion die Abschaffung der Brown-Bess - Muskete, die durch das moderne Enfield - Gewehr ersetzt wurde. Auch die Entlohnung der indischen Truppen sorgte für Unruhe. Ein normaler Sepoy erhielt 7 Rupien pro Monat. dieser Sold war seit Anfang des Jahrhunderts nicht mehr erhöht worden, während die Preise im gleichen Zeitraum um das Doppelte gestiegen waren. Dies führte dazu, dass viele Sepoys am Rande des Existenzminimums lebten. Zum Vergleich: ein Diener erhielt monatlich 6 - 20 Rupien, ein Schmied 8 - 20 Rupien. Der Sold für einen einfachen Soldat betrug in den europäischen Regimentern der Kompanie 10, in der British Army 15 Rupien. Mit dem Rückgang der kriegerischen Auseinandersetzungen entfiel zudem Kriegsbeute als Einnahmequelle für die Sepoys.
Ein weiterer Stein des Anstosses war der lange Beförderungszeitraum bei der bengalischen Armee. Anders als bei den Armeen von Bombay und Madras beruhten Beförderungen bei der Armee von Bengalen allein auf der Dienstzeit, so dass ein ein bengalischer Soldat manchmal doppelt so lang auf seine Beförderung warten musste wie ein Soldat der anderen Armeen. Daher standen viele altgediente Sepoy-Offiziere unter dem Kommando von wesentlich jüngeren und unerfahreneren britischen Vorgesetzten. Dies führte zu Frustrationen, insbesondere unter ehrgeizigen und talentierten Sepoys.
[Bearbeiten] S Boxes 2.Burenkrieg