Cymbeline
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Cymbeline ist ein Theaterstück von William Shakespeare in fünf Akten. Das Stück wird von Kritikern häufig zusammen mit Perikles, Prinz von Tyrus, Der Sturm, und Ein Wintermärchen zu Shakespeares späten Romanzen gezählt.
Die Figur des Königs Cymbeline basiert auf dem britischen Anführer Cunobelinus, der vor der römischen Invasion im heutigen Colchester (Essex) regierte.
Obwohl das Stück früher sehr beliebt war, hat es im 20. Jahrhundert an Popularität verloren. Einige Szenen wie beispielsweise die Geisterszene, in der die wahre Identität von Posthumus geklärt wird, wirken für ein heutiges Publikum unfreiwillig komisch. Es gibt Stimmen, die Cymbeline, Shakespears letztes Werk, für eine Parodie seiner früheren Stücke halten, worauf auch die sehr verwirrende Handlung hinweisen könnte.
Cymbeline gehörte zu den Lieblingsstücken von William Hazlitt und John Keats.
[Bearbeiten] Zusammenfassung
Posthumous, ein Mann niederen Standes, der aber große Verdienste erworben hat, hat heimlich Imogen, die Tochter des Königs Cymbeline, geheiratet. Der verärgerte Cymbeline verbannt daraufhin Posthumous aus seinem Königreich, Posthumous treuer Diener Pisanio bleibt jedoch.
Iachimo (oder "kleiner Iago"), ein Soldat der römischen Armee, wettet mit Posthumous, dass er Imogen zum Ehebruch verführen kann (wie in Othello). Die fälschlich beschuldigte Imogen, die von Posthumous treuem Diener Pisanio gewarnt wurde, täuscht ihren Tod vor, um der Schmach zu entgehen und flieht nach Milford Haven an der Westküste Britanniens (wie es Hero in Viel Lärm um Nichts tat). Dort freundet sie sich mit "Polydore" und "Cadwell" an, die ihre eigenen Brüder Guiderrius and Arviragus sind, was sie aber nicht weiß. Zwanzig Jahre zuvor hatten zwei britische Edelmänner Meineide geschworen, die Belarius der Zusammenarbeit mit den Römern beschuldigten, woraufhin er aus dem Königreich verbannt wurde. Belarius entführte aus Rache Cymbelines Söhne, damit dieser keinen Thronerben haben werde. Die Söhne wurden von der Amme Euriphile aufgezogen, die die Söhne für ihre Mutter halten.
Im Finale des Schauspiels treten fast alle Schauspieler nochmals auf, um die Bruchstücke der verwirrenden Handlung zusammenzufügen. Der Hofarzt Cornelius überrascht alle mit der Nachricht, dass die Königin, Imogens Stiefmutter, gestorben ist. Mit ihrem letzten Atemzug gestand sie ihm ihre finsteren Taten: Sie liebte Cymbeline nicht, sie ließ Imogen unwisssentlich durch Pisano vergiften und hatte die Absicht Cymbeline ebenfalls zu vergiften, damit ihr eigener Sohn Cloten den Thron besteigen kann.
Cymbeline schließt mit einer großen Rede an die Götter und erklärt Frieden zwischen Britannien und Rom. Cymbeline eröffnet zum Abschluss ein großes Fest in Luds Stadt (London) und schließt mit den Worten "Nie hatt ein Krieg, eh noch die Hände / Vom Blut sich wuschen, solch ein schönes Ende.".
[Bearbeiten] Anmerkungen
Die vermutlich beliebtesten Verse des Stückes stammen aus dem Begräbnislied in Akt IV, Szene 2, die mit den folgenden Worten beginnen:
- Fürchte nicht mehr Sonnenglut,
- Noch des Winters grimmen Hohn!
- Jetzt dein irdisch Treiben ruht,
- Heim gehst, nahmst den Tageslohn.
- Jung Mann und Jungfrau, goldgehaart,
- Zu Essenkehrers Staub geschart.
[Bearbeiten] Weblinks
Wikisource: The Tragedy of Cymbeline – Quellentexte |
Tragödien: Romeo und Julia | Macbeth | König Lear | Hamlet | Othello | Titus Andronicus | Julius Caesar | Antonius und Cleopatra | Coriolanus | Troilus und Cressida | Timon von Athen
Komödien: Ein Sommernachtstraum | Ende gut, alles gut | Wie es euch gefällt | Cymbeline | Verlorene Liebesmüh | Der Kaufmann von Venedig | Die lustigen Weiber von Windsor | Viel Lärm um Nichts | Perikles, Prinz von Tyrus | Der Widerspenstigen Zähmung | Die Komödie der Irrungen | Maß für Maß | Der Sturm | Was ihr wollt | Zwei Herren aus Verona | Ein Wintermärchen
Historiendramen: Richard III. | Richard II. | Heinrich VI. | Heinrich V. | Heinrich IV. | Heinrich VIII. | König Johann
Andere Werke: Sonette | Venus und Adonis | Lucrecia | Der verliebte Pilger | Der Phoenix und die Turteltaube | Der Liebenden Klage