Daredevil
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Daredevil, in Deutschland seit den 1970ern bekannt, ist ein für das Marveluniversum typischer tragischer Superheld vom Verlag Marvel Comics.
Hinter der Maske des „Daredevil“ steckt der Anwalt Matthew Michael Murdock. Murdock ist seit einem Lkw-Unfall in der Kindheit blind, als er bei dem Versuch, einen Passanten vor dem Zusammenstoß mit einem LKW zu retten, selber angefahren und mit radioaktiv verseuchter Flüssigkeit, die der LKW transportierte, übergossen wurde. Seine vier übrigen Sinne hingegen arbeiten übermenschlich empfindlich – ebenfalls dank der radioaktiven Verstrahlung. Auch seinen Namen trägt der Held seit der Kindheit – die anderen Kinder hänselten den Jungen damit. Bekannteste Gegenspieler sind der Superschurke Wilson Fisk alias Kingpin und Bullseye.
Daredevil wurde 1964 von Stan Lee und dem Zeichner Bill Everett erschaffen und war in Deutschland auch unter den Namen Der Dämon oder Der Teufelskerl bekannt. Zu Anfang trug Daredevil noch ein gelbes Kostüm, ehe er dann in Ausgabe 6 sein typisches rotes mit dem doppelten „D“ auf der Brust erhielt. Einsatzort ist Hell’s Kitchen in New York.
Die Serie hatte zwar durchaus ihren Reiz, besonders Ende der 60er Jahre als Gene Colan als Zeichner arbeitete, jedoch war Daredevil von allen großen Superhelden-Comics, die Stan Lee schuf, derjenige mit dem geringsten kommerziellen Erfolg. Das allerdings bedeutete auch, dass die Herausgeber nicht viel zu verlieren hatten und so 1979 Frank Miller eine Chance gaben. Miller arbeitete zunächst nur als Zeichner, seit Ausgabe 168 auch als Autor. Unter Miller entwickelte sich Daredevil schnell zur künstlerisch anspruchsvollsten Superheldenserie der 80er Jahre. Sein Stil lehnte sich stark an den Film noir an, sowohl zeichnerisch als auch was die Plots betraf, die radikal mit dem bis dahin Üblichen brachen. Er machte den Kingpin (der bis dahin eigentlich ein Antagonist von Spiderman war) und Bullseye zu neuen Hauptfiguren und schuf die wohl stärkste neue Figur des Marvel-Universums in den 80er Jahren: Elektra. Miller selbst wurde durch die Arbeit an Daredevil zum Superstar der 80er und 90er Jahre.
Fast genauso viel Anerkennung fand die Anfang 2006 beendete Arbeit von Brian Michael Bendis, der die tragische Rolle des Superhelden weiterentwickelte, indem er u. a. seine Lebensgefährtin umbringen, Daredevils Geheimidentität in der Presse entlarven und ihn letztendlich im Gefängnis enden ließ. Die aktuelle Story von Autor Ed Brubaker schließt an dieser Stelle an.
Im Jahre 2003 wurde Daredevil verfilmt. 2005 kam ein Spin-off des Daredevil-Films in die deutschen Kinos: Elektra, der sich als Flop erwies.