Das Freie Wort
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Das Freie Wort war 1933 eine große Protestkundgebung gegen die drei Wochen zuvor an die Macht gelangten Nationalsozialisten. Es war die vorerst letzte von liberalen, sozialdemokratischen und kommunistischen Politikern organisierte öffentliche Veranstaltung in Berlin.
Im Vorfeld des Kongresses schrieb Alfred Kantorowicz in der „Welt am Abend“, „es gebe Zeiten, da das Freie Wort nicht mehr mit Worten, sondern durch die Tat verteidigt werden müsse.“ Als Reaktion darauf wurde die Zeitung von den Nazis umgehend verboten und gegen den Autor Haftbefehl erlassen.
Albert Einstein verfasste am 6. Februar einen Aufruf zur Teilnahme am Kongress.
Unter der Redaktion von Willi Münzenberg entstand ein Manifest Das Freie Wort, welches sogar strikte Antikommunisten unterstützten. Zu den Unterzeichnern (und Teilnehmern) gehörten unter anderem Käthe Kollwitz, Albert Einstein, Max Brauer, Kurt Grossmann; sowie Heinrich und Thomas Mann, die für Pressefreiheit und Freiheit der KPD eintraten. Der Kongreß wurde am 19. Februar im großen Festsaal der Kroll-Oper abgehalten.
An der Kundgebung, auf der „zum letzten Mal der Ruf nach Gedankenfreiheit ertönte“, nahmen über 900 vernunftdemokratisch bzw. antinationalsozialistisch gesinnte Geistesgrößen teil. Der Sekretär des deutschen PEN-Clubs und späterer Rechtsverteidiger von Carl von Ossietzky Rudolf Olden nahm ebenso teil wie der ehemalige preußische Justizminister Wolfgang Heine oder Otto Lehmann-Russbuehlt. Der Publizist Erich Everth hielt ein flammendes Plädoyer für die Erhaltung der Pressefreiheit. Noch vor Beendigung der Kundgebung greifen "Ordnungskräfte" der neuen Machthaber ein, lassen den Saal räumen und erklären den Kongreß für beendet.
Wenige Tage später brannte auf der gegenüberliegenden Platzseite der Deutsche Reichstag ab, die daraufhin am 28. Februar im Parlament erzwungene Reichstagsbrandverordnung setzte die Grundrechte der Weimarer Verfassung praktisch außer Kraft und war der Ausgangspunkt für die Umwandlung des deutschen Staatsgebildes in eine totalitäre Diktatur.