Das Spiel der Götter

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Das Spiel der Götter (orig.: A Tale of the Malazan Book of the Fallen) ist der deutsche Titel eines von Steven Erikson verfassten Fantasy-Epos. Es ist im Original auf zehn Bände angelegt, wobei der neueste Band (The Bonehunters) im März 2006 erschienen ist.

Bisher sind die ersten fünf englischen Bücher der Malazan-Reihe ins Deutsche übertragen worden, wobei die Bände nach Gärten des Mondes jeweils in zwei Bücher aufgeteilt wurden (und somit am Ende 19 Bände umfassen werden). Der zweite Teil des fünften Originalbandes ist in der deutschen Übersetzung im Juli 2006 erschienen. Der Buchreihe ist in Europa ein (für Fantasybücher) recht großer Erfolg beschieden, während auf dem amerikanischen Markt die Bücher nur mit Verzögerung erschienen sind.

[Bearbeiten] Grundzüge der Handlung

Kernthema ist die fiktive Geschichte des Imperiums von Malaz und dessen Eroberungskriegen, wobei jedoch dieser Hintergrund nur genutzt wird, um eine weit gespannte Handlung auszubreiten, in der auch Götter und Halbgötter auftauchen. Dabei können Götter von Menschen getötet werden, wie auch Menschen zu Göttern werden können. Ebenso kommen mehrere nicht-menschliche Rassen vor, die teils eine wichtige Rolle spielen. Die Geschichte wird jeweils aus den Blickwinkeln einzelner Charaktere geschildert, wobei die Handlungsorte teils auf unterschiedlichen Kontinenten stattfinden.

Jeder Band ist im englischen Original in sich abgeschlossen. Dennoch ist ist es aber empfehlenswert, die Bücher von Anfang an zu lesen, da die Geschichten eng miteinander verwoben sind und es zahlreiche Querverbindungen zwischen den einzelnen Handlungssträngen selbst über weite räumliche und zeitliche Abstände hinaus gibt. Bei der deutschen Übersetzung ab dem zweiten Band ist zu beachten, dass jeweils zwei Bände einem Originalband entsprechen.

Die malazanische Eliteeinheit der „Brückenverbrenner“ spielt in den Geschichten eine zentrale Rolle, doch werden auch zahlreiche Charaktere der verschiedenen Völker und Gegenspieler ausführlich vorgestellt. Ein teils äußerst düsterer Grundton und viele fein verwobenen Handlungsstränge mögen anfangs verwirren, doch die gut ausgearbeiteten und teils sehr vielschichtigen Charaktere, deren Schicksale und die spannende, aber teils sehr komplexe Story, in der vor allem auf unterschiedlichen menschlichen Schwächen und Tugenden eingegangen wird, machen die Romane nicht nur für Fantasy-Fans interessant. Die Darstellung von Gewalt ist zum Teil allerdings sehr explizit und schonungslos und daher sicher nicht jedermanns Sache.

Schwerpunkte der Handlung sind zunächst die Kontinente Genabackis, Quon Tali sowie ein Subkontinent, auf dem sich das „Reich der Sieben Städte“ befindet. All diese Länder haben ihre eigene, teils uralte Geschichte und Kultur. Zunächst beherrscht das malazanische Imperium den Großteil dieser Gebiete, auch wenn auf Genabackis der Feldzug noch im Gange ist. Dann bricht jedoch im Reich der Sieben Städte ein blutiger Aufstand los, der die malazanische Herrschaft praktisch zusammenbrechen lässt – und an den indischen Sepoy-Aufstand angelehnt ist^[1] –, während der Feldzug auf Genabackis eine ungeahnte Wendung nimmt. Gleichzeitig wird der sogenannte „Verkrüppelte Gott“ eingeführt, ein Wesen, das sich bald als der eigentliche Hauptfeind der Protagonisten entpuppt.

Besonders interessant ist der Stil Eriksons und dessen bisweilen auftretender schwarzer Humor, wobei die Charaktere fast nie dem sonst in der Fantasyliteratur üblichen Schwarz-Weiß-Muster entsprechen, sondern um vieles differenzierter ausgestaltet sind. Viele der Protagonisten kommen auch im Laufe der Handlung ums Leben (wobei allerdings die Meisten in irgend einer Form wiedererweckt oder -geboren werden). Obwohl dies Erikson mit seinem Kollegen George R. R. Martin verbindet, nannte Erikson vor allem die Ilias sowie Glen Cook und dessen Black-Company-Bücher als Vorbild.^[2] Tatsächlich stellt sein Malazan-Epos eine Mischung aus Martins und Cooks Stil dar, wobei Eriksons Welt jedoch sehr eigenständig ist. Entwickelt wurde die Hintergrundgeschichte von Erikson und seinem Freund Ian Cameron Esslemont bereits in den 80er Jahren für ein Rollenspiel.

[Bearbeiten] Publizierte oder geplante Bände

Die Gärten des Mondes (1999) (orig. Gardens of the Moon) ISBN 3-442-24932-5
Das Reich der Sieben Städte (2000) (orig. Deadhouse Gates – Teil 1) ISBN 3-442-24941-4
Im Bann der Wüste (2000) (orig. Deadhouse Gates – Teil 2) ISBN 3-442-24940-6
Die eisige Zeit (2001) (orig. Memories of Ice – Teil 1) ISBN 3-442-24997-X
Der Tag des Sehers (2001) (orig. Memories of Ice – Teil 2) ISBN 3-442-24998-8
Der Krieg der Schwestern (2002) (orig. House of Chains – Teil 1) ISBN 3-442-24271-1
Das Haus der Ketten (2002) (orig. House of Chains – Teil 2) ISBN 3-442-24292-4
Kinder des Schattens (2005) (orig. Midnight Tides – Teil 1) ISBN 3-442-24298-3
Die Gezeiten der Nacht (2005) (orig. Midnight Tides – Teil 2) ISBN 3-442-24403-X
Die Feuer der Rebellion (2007) (orig. The Bonehunters - Teil 1) ISBN 3-442-24469-2
Reapers Gale (erscheint am 07.05.2007)
Toll the Hounds
Dust of Dreams
The Crippled God