Das fliegende Auge
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Das fliegende Auge (Originaltitel: Blue Thunder) ist ein US-amerikanischer Actionfilm von Columbia Pictures, welcher eine Fernsehserie von ABC nach sich zog.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Der Film
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Das fliegende Auge |
Originaltitel: | Blue Thunder |
Erscheinungsjahr: | 1983 |
Länge (PAL-DVD): | 105 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | John Badham |
Drehbuch: | Dan O’Bannon Don Jakoby |
Produktion: | Gordon Carroll |
Musik: | Arthur B. Rubinstein |
Kamera: | John A. Alonzo |
Schnitt: | Frank Morriss |
Besetzung | |
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[Bearbeiten] Handlung
Officer Frank Murphy (Roy Scheider) gehört zur Hubschrauberstaffel des Los Angeles Police Department und gilt als hervorragender Pilot. Er und sein Partner Lymangood (Daniel Stern) werden als Besatzung für den neuen Superhubschrauber „Blue Thunder“ ausgewählt, welcher den Luftraum über Los Angeles sichern und eine neue Qualität der Verbrechensbekämpfung darstellen soll. Blue Thunder ist mit hochsensiblen Richtmikrofonen, verschiedenen Kamerasystemen und einer sechsläufigen 20-Millimeter-Gatling-Kanone ausgestattet. Ebenfalls am Projekt beteiligt ist der skrupellose Colonel F. E. Cochrane (Malcolm McDowell), den Murphy noch aus der Zeit des Vietnamkriegs kennt.
Bei einem Routineflug gelingt Murphy und Lymangood die Videoaufnahme eines Gesprächs zwischen Cochrane und hochrangigen Politikern, in dem vom Projekt „Thor“ die Rede ist, einer geheimen Verschwörung. Cochrane bemerkt die Lauschaktion, und so geraten die beiden Officers selbst ins Fadenkreuz. Lymangood versteckt das Videoband und wird ermordet. Murphy entführt Blue Thunder und mit Hilfe seiner Ex-Frau Kate (Candy Clark) gelingt es ihm, das Videoband einem Fernsehsender zu übergeben, welcher die Verschwörung an die Öffentlichkeit bringt.
Murphy wird zuerst von den Kampfjets der US Air Force und dann von Col. Cochrane – der einen anderen Kampfhubschrauber steuert – angegriffen. Nach einem Showdown, den Col. Cochrane nicht überlebt, zerstört Murphy Blue Thunder.
[Bearbeiten] Geschichte
Nach eigenen Angaben der Drehbuchautoren Dan O’Bannon (Alien) und Don Jakoby kam ihnen die Idee zu „Blue Thunder“, als sie in Los Angeles ein Apartement bewohnten und sie permanent den Fluglärm von Hubschraubern mitbekamen. So entwickeln die beiden ein Drehbuch, welches von den Gefahren der totalen Überwachung („Big Brother“) und der militärischen Bewaffnung einer Polizeibehörde handeln sollte. Mit der technischen Unterstützung des Los Angeles Police Departments wurde dieses Drehbuch weiterentwickelt, und unter der Schirmherrschaft von Columbia wurde der Stoff verfilmt.
Der Film wurde 1984 für den Oscar in der Kategorie Schnitt und für den Saturn Award in den Kategorien Bester Science-Fiction-Film, Bester Hauptdarsteller und Beste Nebendarstellerin nominiert. Nur letztere Auszeichnung wurde Blue Thunder zuteil, Candy Clark bekam also den Saturn Award für ihre Darstellung von Kate, Murphys Ex-Frau.
[Bearbeiten] Trivia
- Der Film ist Warren Oates gewidmet, der kurz nach den Dreharbeiten an einem Herzanfall starb.
- Die Abkürzung JAFO auf Lymangoods Mütze steht im Original für Just Another Fucking Observer
[Bearbeiten] Die Serie
Seriendaten | |
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Deutscher Titel: | Das fliegende Auge |
Originaltitel: | Blue Thunder |
Produktionsland: | USA |
Produktionsjahr(e): | 1984 |
Länge pro Episode: | ca. 60 Minuten |
Episodenzahl: | 11 |
Originalsprache: | englisch |
Idee: | Dan O’Bannon Don Jakoby |
Genre: | Action |
Erstausstrahlung: | 1984 (ABC) |
Erstausstrahlung (D): | 5. Mai 1996 (RTL) |
Besetzung | |
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[Bearbeiten] Handlung
In der Pilotfolge wird eine Spezialeinheit der Polizei von Los Angeles gebildet, die mittels des High-Tech-Hubschraubers „Blue Thunder“ einen Psychopathen stoppen soll. Unterstützt wird die Besatzung durch eine Sondereinheit am Boden.
Im Verlauf der Serie werden internationale Verbrecher, Spione und ausländische Söldnertruppen erfolgreich in ihren kriminellen Aktivitäten gestoppt.
[Bearbeiten] Geschichte
Nach dem Erfolg des Kinofilms präsentierte ABC 1984 die Spin-off-Serie Blue Thunder erstmals dem amerikanischen Publikum. Die Zuschauer kritisierten bald den Charakter einer Persiflage, den die Serie aufwies: Die Charaktere waren schon mit den Namen nur Anspielungen auf die Filmfiguren. So wurde Frank Murphy, dessen weiterer Werdegang im Film offen bleibt, durch Frank Chaney ersetzt, der im Film ermordete Richard Lymangood bekam den Nachfolger Clinton Wonderlove. Die Serie hatte keinen Erfolg und konnte nicht mit den Einschaltquoten des beinahe zeitgleich auf CBS ausgestrahlten Airwolf mithalten. Nur 11 Folgen wurden produziert.
In Deutschland wurde die Serie erst 1996 von RTL ausgestrahlt, mit dem gleichen Erfolg. Eine Wiederholung blieb bis heute aus.
[Bearbeiten] Technik
Im Film und der Serie ist Blue Thunder eine High-Tech-Waffe mit der Möglichkeit, auch leise Geräusche auf große Entfernungen aufzunehmen, mittels Wärmebildkamera auch durch Wände hindurch Personen aufzuzeichnen oder anzuvisieren und dank des „Flüster-Modus“ nahezu geräuschlos zu fliegen.
Tatsächlich ist der Hubschrauber lediglich eine stark modifizierte Aérospatiale Gazelle. Die verwendete Kanone hat ein derart hohes Gewicht, dass die leichte Gazelle mit einem Ausgleichsgewicht im Rumpfheck ausgestattet werden musste; ansonsten wäre ein normaler Flugbetrieb nahezu unmöglich gewesen. Diese Kanone ist nicht (wie im Booklet der DVD beschrieben) von einem AH-64-Apache-Kampfhubschrauber – der Apache ist gar nicht mit einer Gatling-Kanone ausgerüstet. Die im Film kugelsichere Rumpfhülle besteht aus leichten Blech-und Kunststoffplatten, da der Hubschrauber sonst zu schwer geworden wäre.
Zwei Exemplare von Blue Thunder wurden für den Film gebaut, eines diente als Ersatz. Blue Thunder besitzt tatsächlich eine Flugzulassung der obersten US-Luftfahrtbehörde FAA, da ohne diese Zulassung auch keine Genehmigung für die Flugszenen über Los Angeles erteilt worden wäre. Ein Exemplar ging an die Metro-Goldwyn-Mayer-Studios in Florida und wurde dort Teil einer Besichtigungstour, der zweite wurde an ein Unternehmen in New Mexico verkauft. Dort wurde er für einen anderen Film umgebaut und nach den Dreharbeiten zerlegt und in Einzelteilen weiterverkauft.
Das Design diente später als Vorlage für einen Spielzeughubschrauber eines bekannten Herstellers. Jedoch wurde der Kampfhubschrauber zu einem Feuerwehrhubschrauber ohne Bewaffnung oder anderen Gemeinsamkeiten mit Blue Thunder.