Data Manipulation Language
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Die Data Manipulation Language (DML) ist derjenige Teil einer Datenbanksprache, der verwendet wird, um Daten zu lesen, zu schreiben, zu ändern und zu löschen. DML ist die „Datenverarbeitungssprache“ einer Datenbank und schließt die Formulierung von Abfragen ein.
Für frühere und heutige Systeme sind zum Teil sehr verschiedene Ausprägungen der DML entworfen worden. Beispiele:
- In den historischen IMS-Datenbanken ist die eigenständige DML namens DL/I eine Sprache für andere Computer-Programme. Beispiel:
CALL PLITDLI(FOUR, 'GHU ', DB_PCB, IO_AREA, SSA1)
- In SQL liegt sie, neben Data Definition (DDL) und Data Control Language (DCL), in Form englischer Befehlsklauseln vor. Beispiele:
DELETE FROM invoice WHERE status IS NULL
SELECT zip, city FROM customer ORDER BY zip
Während in den ersten zwanzig Jahren der Datenbanktechnik die DML hauptsächlich zur Programmierung verwendet wurde, wird heute auch Wert auf die direkte Verwendung durch Benutzer gelegt. So kann z. B. die SQL-DML in den meisten Systemen auch interaktiv als Kommandosprache verwendet werden. Auch ist heute in der Regel das Wissen über interne technische Speicherstrukturen nicht mehr notwendig, um entsprechende Verarbeitungsbefehle formulieren zu können. In diesem Fall spricht man von deskriptiven (beschreibenden) Sprachen.
[Bearbeiten] Sonderstellung der Abfrage
Die Sprachelemente zur Datenabfrage (bei SQL SELECT
, WHERE
etc.) werden aufgrund ihrer Sonderstellung manchmal einer eigene Kategorie Data Query Language (DQL, „Datenabfragesprache“) zugeordnet. Diese Einteilung ist jedoch unüblich und nicht standardisiert. Die Zuordnung zur Kategorie DML lässt sich damit erklären, dass die Daten bei einer Abfrage nie in ihrer ursprünglichen Form sondern immer „manipuliert“ (gefiltert, sortiert etc.) ausgeliefert werden.