Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug
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Fahrzeugdaten | |
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Besatzung: | 1 / 2 |
Pumpe: | --- |
Tragkraftspritzen: | TS 2/5 und TS 05/5 |
Wassertank: | 1500 Liter |
Schaummittel: | 80 Liter |
Löschpulver: | 6 kg (Feuerlöscher) |
zul. Gesamtgewicht: | 13.000 kg |
Antrieb: | Allrad |
Das Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug (kurz: DMF) ist ein von 1974 bis 1980 beschafftes Feuerwehrfahrzeug des deutschen Katastrophenschutzes, welches für den Einsatz bei Gefahrstoffunfällen konzipiert ist. Seine Beladung ist auf die Dekontamination sowohl von Menschen als auch von Werkzeugen und Geräten ausgelegt. Es ist somit zentraler Bestandteil des Gefahrstoffzuges. Derzeit dient es im Katastrophenschutz als Platzhalter für den geplanten Dekon-LKW Geräte, der gemeinsam mit dem bereits gebauten Dekon-LKW Personen die Nachfolge des DMF übernehmen soll.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Aufgaben
Aufgaben des Dekontaminationsmehrzweckfahrzeugs sind:
- Aufbau des Dekontaminationsplatzes
- Dekontamination von Personen
- Dekontamination von Ausrüstung und anderem Gerät
[Bearbeiten] Kurzbezeichnung
Die Kurzbezeichnung des Dekontaminationsmehrzweckfahrzeugs lautet DMF.
[Bearbeiten] Ausrückeordnungen
Das Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug rückt oft im Gefahrstoffzug mit den Gerätewagen Gefahrgut aus. Es kann nicht allein operieren, ist jedoch auch Bestandteil der ABC-Abwehrkomponente des Katastrophenschutzes.
[Bearbeiten] Technik
[Bearbeiten] Normung
Das DMF ist nicht nach DIN genormt. Es handelt sich um ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes, das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Beschaffungsanträgen (BA) beschrieben und zentral beschafft wurde. Diese Beschaffungsanträge sind in der Regel konkreter als Fahrzeugnormen, da in ihnen bestimmte Fahrgestelle, Motoren und Beladung festgeschrieben sind.
[Bearbeiten] Technischer Aufbau
Beim DMF handelt es sich um einen Pritschenwagen auf MAN 13.168 (Bauart "Ponton-Kurzhauber"). Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 13.000 kg (Nutzlast 5.900 kg) und der Dieselmotor leistet 124 kW (168 PS). Das Fahrzeug ist mit Allradantrieb ausgerüstet und geländefähig.
[Bearbeiten] Feuerwehrtechnische Beladung
Auf dem Fahrzeug befindet sich nur wenig feuerwehrtechnische Beladung zur Brandbekämpfung. Zum Beispiel gehört ein Schaumrohr und eine Halterung für dieses zur Beladung. So kann während der Fahrt Schaum oder Wasser nach hinten abgegeben werden. Auch Strahlrohre und Verteiler gehören zur Beladung. Außer mit der umfangreichen Werkzeugaustattung des DMF kann mit der eingebauten 5t Trommelwinde technischen Hilfeleistung durchgeführt werden. Hierfür ist das Fahrzeug jedoch nicht vorgesehen. Die Beladung liegt wird zum Aufbau eines Dekontaminationsplatzes für Personen oder für Geräte verwendet.
Die Beladung des DMF besteht im Wesentlichen aus zwei Umkleidezelten und einem Duschzelt, zwei 1500-Liter-Wasserfaltbehältern, einem Stromerzeuger, einem Durchlauferhitzer, Wannen zum Auffangen des kontaminierten Wassers und zwei Tragkraftspritzen. Während der Fahrt kann der Stromerzeuger und Wasserdurchlauferhitzer in Betrieb genommen werden. So kann bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort das Wasser im 1500l Edelstahltank aufgeheizt werden.
[Bearbeiten] Geschichte
Das DMF der heute verbreiteten Bauart wurde von 1974 bis 1980 in elf Beschaffungsanträgen beschrieben. Insgesamt wurden 229 Exemplare bestellt und an Feuerwehren im gesamten Bundesgebiet ausgeliefert.
Dieser Variante gingen zwei Prototypen voraus. Der erste, aus dem Jahr 1971, war ein MAN 8.168, der dem endgültigen Modell in den technischen Daten weitgehend ähnlich war. Das zulässige Gesamtgewicht betrug ebenfalls 13.000 kg, beim Motor handelte es sich um das Vorgängermodell mit identischer Leistung. Der nennenswerteste Unterschied war die mit 2.000 kg deutlich geringere Nutzlast.
Der 1972 vorgestellte zweite Prototyp war auf einem Magirus-Deutz-Fahrgestell M 170 D 15, dem sogenannten "Kantigen Eckhauber", aufgebaut. Das zulässige Gesamtgewicht war mit 15.200 kg etwas höher ausgelegt, was eine Nutzlast von 5.200 kg zur Folge hatte. Das Fahrzeug war trotz beinahe gleicher Länge der Ladefläche insgesamt mehr als einen Meter kürzer als die MAN-Varianten, aber auch 20 cm höher.
[Bearbeiten] Detaillierte Beladeliste
Teil | Anzahl |
---|---|
An-/Auskleidezelt | 2 |
Duschzelt | 1 |
Wasserdurchlauferhitzer | 1 |
Tragkraftspritze 2/5 | 1 |
Tragkraftspritze 05/5 | 1 |
Elektro-Kreiselpumpe EP 2/4, 380 Volt | 1 |
Stromerzeuger-Aggregat 5kVA | 1 |
[Bearbeiten] Siehe auch
Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland, Portal:Feuerwehr, Portal:Hilfsorganisationen/Themenliste Feuerwehr
Ähnliche Fahrzeuge: Dekon-LKW G, Dekon-LKW P