Der Schut (Film)
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Der Schut (Deutschland/Frankreich/Italien) – 1964 ist ein Kinofilm nach dem gleichnamigen Buch von Karl May. Die Uraufführung erfolgte am 20. August 1964 in der „Barke“ in Hamburg.
"Der Schut" war der erste Karl-May-Film der 1960er-Jahre, der im Orient spielt und ist der einzige der Orient-Filme, zu dem Martin Böttcher die Musik komponiert hat. „Durch die Wüste“, 1936 verfilmt, war der erste Band des Orient-Zyklus'. Nach der Reihenfolge der Bücher hätte „Der Schut“ eigentlich erst nach „Durchs wilde Kurdistan“ produziert werden dürfen, da er den Abschluss des Orient-Zyklus' bildet.
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Der Schut |
Originaltitel: | Der Schut |
Produktionsland: | UK |
Erscheinungsjahr: | 1964 |
Länge (PAL-DVD): | 118 / 107 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Robert Siodmak |
Drehbuch: | Karl May (Vorlage), Georg Marischka, Robert Siodmak |
Produktion: | CCC Film Produktion GmbH, Berlin, Artur Brauner |
Musik: | Martin Böttcher |
Kamera: | Siegfried Hold, Aleksandar Sekulovic |
Schnitt: | Ursula Kahlbaum |
Besetzung | |
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Karl May bereiste als fiktiver Ich-Erzähler den amerikanischen Westen und den Orient. Seinen grausamsten und düstersten Abenteuerroman schrieb er 1892. Die Erzählung „Der Schut“ ist Bestandteil des sechsteiligen Abenteuers „Im Schatten des Padischah“, welche im vorderen Orient spielen. Die Romane verfolgen keinen tieferen Sinn, sondern sind der Unterhaltungsliteratur (Trivialliteratur) zuzuordnen. Die Hauptpersonen sind Kara Ben Nemsi, sein Freund Hadschi Halef Omar, der französische Geschäftsmann Henry Galingré und der erbarmungslose Schut.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Kara Ben Nemsi (Lex Barker) und der tollpatschige Hadschi Halef Omar (Ralf Wolter) ziehen durch den Balkan einem gefährlichen Abenteuer entgegen. Es gilt, den grausamen Banditen zu jagen, der unter dem Namen „Der Schut“ das Land in Angst und Schrecken versetzt. Die Spur des Banditen ist gezeichnet von Mord, Brand und Folterung.
Er hat den Franzosen Henry Galingré, einen Freund Kara Ben Nemsis, verschleppt. Annette, die Ehefrau Galingrés (Marianne Hold), schließt sich der Suchexpedition an, die in unwegsames Gebirge vordringt. In einem brennenden kleinen Dorf finden sie das sadistische Merkmal des Verbrechers, ein an die Türe genageltes abgeschnittenes Ohr. Ein alter Bauer, den die Verbrecher gefesselt zurück ließen, erzählt, dass seine Söhne erschlagen wurden und seine Tochter Tschita (Marie Versini) von den Helfern des Schuts entführt wurde.
Die Helfer des Schuts versuchen, sich das Mädchen gefügig zu machen und missbrauchen sie. Tschita wehrt sich verzweifelt, und so wollen sie sie in eine Zelle sperren, um ihre Widerstandskraft zu brechen. Doch es gelingt ihr zu entfliehen. Sie bittet auf der Flucht den Teppichhändler Kara Nirwan (Rik Battaglia), der ihr in einer Kutsche begegnet, um seine Hilfe. Nirwan bringt sie in seinem Haus unter und erweist sich als Kavalier. Tschitas Misstrauen erwacht jedoch, als sie von ihm erfährt, dass er Zeuge des Überfalls auf ihr Vaterhaus war und auch über den Aufenthaltsort des Franzosen Galingré informiert ist. Er ist der berüchtigte Oberschurke, der Schut.
Zwischen der Gruppe Kara Ben Nemsis und den Banditen kommt es zwischenzeitig zu einem Kampf auf Leben und Tod. Die Banditen werden geschlagen. Der Schut aber befindet sich jedoch nicht unter den Verbrechern, und auch von Galingré entdecken sie keine Spur.
Erschöpft legen sie sich vor der Hütte eines Ziegenhirten zur Nachtruhe nieder. Nur Hadschi Halef streift, von Neugierde getrieben, allein durch den Wald und entdeckt den Ziegenhirten aufgehängt an einem Baum. Nach kurzer Zeit schon wird er von den Schurken des Schut überfallen und in ihre Unterkunft verschleppt. Wieder kommt es zum Kampf, in dessen Verlauf Kara Ben Nemsi und seine Freunde gefangen genommen und in den Palast des Schuts gebracht werden.
Annette gelingt es, mit Hilfe eines persönlichen Schreibens des Padischas die Polizei zum Eingreifen zu überzeugen. So werden die Banditen schließlich überwältigt. Nur der Schut entkommt. Während Tschita und Galingré befreit werden, jagen Kara und Hadschi den Verbrecher. Im finalen Verfolgungsritt versucht der Schut mit seinem Pferd über eine Schlucht zu springen und stürzt in den Tod. Karas Pferd Rih dagegen wagt den Sprung, verletzt sich jedoch lebensgefährlich und stirbt.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Goldene Leinwand für über drei Millionen Besucher innerhalb von zwölf Monaten, verliehen am 28. September 1965 im "Rivoli", Hannover, anlässlich der Uraufführung von "Durchs wilde Kurdistan".
[Bearbeiten] Sonstiges
- Die im Film gezeigte Yacht von Sir David Lindsay gehörte dem jugoslawischen Staatspräsidenten Tito.
- Nebendarsteller Chris Howland erhielt, nach Lex Barker, die zweithöchste Gage für den Film, was für seine damalige Popularität spricht.
- Kara Ben Nemsis schwarzes Pferd Rih ist beim Sprung über die Schlucht gegen Ende des Films plötzlich braun. Ein grober Schnitzer.
[Bearbeiten] Medien
- Literatur
- Karl May – Gesammelte Werke, Bd.6, „Der Schut“, Karl-May-Verlag, ISBN 3780200066
- Video
- "Der Schut" –
- DVD
- "Der Schut" – In der "Orientbox" aus der Karl-May-Edition von Ufa, Tobis (zusammen mit "Durchs wilde Kurdistan" und "Im Reiche des Silbernen Lowen")
- Musik
- „Wilder Westen – Heißer Orient“ – Karl-May-Filmmusik 1936–1968 – Bear Family Records BCD 16413 HL – 8 CDs mit 192 Seiten Filmbuch
[Bearbeiten] Weblink
- Der Schut in der Internet Movie Database