Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz
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Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz wurde wurde 1973 gegründet. Unter anderem verleiht es seit 1977 den Deutschen Preis für Denkmalschutz, auf diesem Gebiet die höchste Auszeichnung in Deutschland. Die Geschäftsstelle des Komitees war im Bundesministerium des Innern untergebracht, seit 1998 gehört sie zum Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit Sitz in Bonn. Schirmherr des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz ist der Bundespräsident.
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[Bearbeiten] Präsidium
Präsident des Komitees ist einer der Landesminister, der der Ständigen Konferenz der Kultusminister angehört. Die Präsidentschaft wechselt alle drei Jahre. Von Oktober 2004 bis Oktober 2007 ist Prof. Dr. Jens Goebel, Kultusminister des Freistaates Thüringen, Präsident des Komitees. Als Vizepräsidenten sind Mitglieder von Bundesrat und Bundestag, der Länderregierungen und der kommunalen Spitzenverbände berufen.
[Bearbeiten] Mitglieder
Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kirchen, kommunaler Spitzenverbände, Medien und aus Vereinigungen und Organisationen, die mit Denkmalschutz und Denkmalpflege befasst sind, gehören dem Komitee als Mitglieder an.
[Bearbeiten] Aufgabe
Auftragsgrundlage des Komitees sind die Denkmalschutz-Charta des Europarates. Die zum Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 erarbeiteten Empfehlungen bilden den Rahmen für die Förderung von Belangen des Denkmalschutzes in allen Bereichen. Hierzu gehören insbesonders
- Weckung des Denkmalschutzgedankens in der Bevölkerung und Förderung von Privatinitiativen
- Förderung des Erhaltungsgedankens im Städtebau
- Untersuchung von Problemen des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege
- Prüfung bestehender Rechts- und Verwaltungsvorschriften in Bezug auf deren Anpassung
- Unterstützung und Anregung von Erlassen denkmalfreundlicher Gesetze und Vorschriften
[Bearbeiten] Denkmalschutzpreis
Der alljährlich vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz verliehene Deutsche Preis für Denkmalschutz gliedert sich in drei Kategorien: Der Karl-Friedrich-Schinkel-Ring, geschaffen von Professor Hermann Jünger, München, und die Silberne Halbkugel, ein Werk von Professor Fritz Koenig, Landshut, werden an Personen oder Personengruppen vergeben, die durch ihre Initiative einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Rettung von Gebäuden, Ensembles, Altstadtkernen, Dörfern und archäologischen Denkmälern geleistet haben. Mit dem Journalistenpreis werden Vertreter von Presse, Hörfunk und Fernsehen, die beispielhaft auf die Probleme des Denkmalschutzes aufmerksam gemacht haben, ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Preisträger
(Auszug)
- 1980 an Manfred Sack
- 2000 Silberne Halbkugel an Aus- und Fortbildungsverbund (AuF) im Landkreis Kassel e.V. für den Wiederaufbau des Wasserschlosses Wülmersen
- 2004 ging die Silberne Halbkugel an Marina und Alexander von Halem, Zeilitzheim, für vorbildliche und tatkräftige Instandsetzung, Pflege und Nutzung von Schloss und Park Zeilitzheim als kulturelles Zentrum in der Region
- 2005 Bodendenkmalpfleger Eckhard Laufer, Usingen erhielt die Silberne Halbkugel für seine Verdienste im Kampf gegen illegale Archäologie
- 2005 Dr. Engelbert Schwarzenbeck, Redaktion Geschichte und Gesellschaft des Bayerischen Rundfunks, erhielt den Journalistenpreis für seine Beiträge über Boden- und Baudenkmalpflege, ebenso Andrea Röpke und René Schulthoff von Radio Bremen für den Fernsehbeitrag "Gedenkstätten wider Willen".
[Bearbeiten] Quelle
- Schriftreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 1998 bis 2005