Deutschland (Schulschiff)
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Geschichte | |
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Bauwerft: | Nobiskrug, Rendsburg |
Kiellegung: | 11. September 1959 |
Stapellauf: | 5. November 1960 |
Indienststellung: | 25. Mai 1963 |
Außerdienststellung: | 28. Juni 1990 |
Verbleib | verschrottet |
Daten | |
Verdrängung: | 4.850 t |
Länge: | 138 m |
Breite: | 16 m |
Tiefgang: | 6 m |
Antrieb: | 4 MTU-Dieselmotoren mit je 2000 PS 1 Dampfturbine mit 8000 PS |
Höchstgeschwindigkeit: | 21 Knoten |
Besatzung: | 30 Offiziere 30 Portepee-Unteroffiziere 90 Unteroffiziere 180 Mannschaftsdienstgrade 120 Offiziersanwärter 6 Zivilangestellte |
Bewaffnung | 4 x 100 mm Einzellafetten 2 x 40 mm Doppellafetten |
Die Deutschland war, wie das Segelschulschiff Gorch Fock, der Marineschule Mürwik unterstellt und hatte den Auftrag, die Erziehung der Offizieranwärter zum Vorgesetzten fortzusetzen und die im vorangegangenen Ausbildungsgang erworbenen theoretischen Kenntnisse in der Praxis zu vertiefen. Daneben sollte sie den Offizieranwärtern die Organisation und den Betrieb eines Kriegsschiffes vertraut machen sowie die Gelegenheit geben, auf den Reisen andere Völker und ihre Eigenheiten zur eigenen Standortbestimmung und Meinungsbildung kennenzulernen.
[Bearbeiten] Geschichte der Deutschland
Die Kiellegung der Deutschland erfolgte am 11. September 1959 bei der Werft Nobiskrug in Rendsburg. Der Stapellauf fand am 5. November 1960 statt, und am 25. Mai 1963 wurde das Schulschiff Deutschland in Dienst gestellt.
Mit der Taufe auf den Namen Deutschland setzte die Deutsche Marine eine bis in die Zeit der Reichsflotte zurückgehende Tradition fort. Damals war es eine mit 36 Kanonen ausgerüstete Segelfregatte, die die Hamburger Flottille 1848 an die Reichsflotte mit dem Namen Deutschland übergab. Auch sie fand bereits eine Verwendung als Schulschiff.
Die Deutschland war das fünfte (und bisher letzte) militärische Überwasserfahrzeug dieses Namens. Hinzu kommt das Unterwasserfrachtschiff Deutschland, das ab 1917 als U-Kreuzer U 155 als Kriegsschiff eingesetzt war.
Auf ihren 35 Auslandsausbildungsreisen haben ca. 3.800 Offizieranwärter der Deutschen Marine unter insgesamt elf verschiedenen Kommandanten ihre Ausbildung auf diesem Schiff absolviert. Auf diesen Reisen sind über 120 ausländische Häfen (einige davon mehrmals) auf allen Kontinenten (mit Ausnahme der Antarktis) besucht und dabei über 650.000 sm zurückgelegt worden, die sich durch Manövereinsätze und Teilnahme an anderen Vorhaben auf eine stattliche Anzahl von insgesamt über 700.000 sm erhöhen. Der Suezkanal und der Panamakanal wurden jeweils neunmal passiert, der Äquator wurde 23 mal und der Polarkreis zweimal überquert, das Kap der guten Hoffnung und das Kap Hoorn jeweils einmal umrundet.
Die Deutschland wurde am 28. Juni 1990 außer Dienst gestellt, und in der Nacht( still und heimlich,gesehen von Besatzungsmitglieder des Versorgers Nienburg A1416) ab dem 6. Januar 1994 vom russischen Hochseeschlepper Svetlomor 3 von Wilhelmshaven, wo die Deutschland dreieinhalb Jahre im Arsenalhafen gelegen hatte, nach Alang, Indien geschleppt und dort verschrottet .