Deutschordensballei Franken
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Die Deutschordensballei Franken war eine Ballei (mittellateinisch ballivus: Aufseher), d. h. eine Ordensprovinz des Deutschen Ordens. Sie bestand aus 21 Kommenden, denen wiederum (Ober-)Ämter untergegliedert waren. Die Ballei Franken hatte ihren Sitz in Bad Mergentheim, ihr stand der Hochmeister vor. Die Oberämter wurden von Komturen geleitet, die Ämter von Amtmännern und die Gemeinden von Schultheißen.
Der Orden hatte die Hochgerichtsbarkeit inne, der Blutbann lag zunächst bei den einzelnen Ämtern, wurde später jedoch nur noch dem Hochmeister übertragen. Wie auch entsprechend den Ordensregeln im übrigen Ordensgebiet hatte der Orden die Kontrolle über das gesamte kirchliche und weltliche Leben innerhalb der Ballei Franken, auf ihn geht die Gründung zahlreicher Schulen und Spitäler sowie der Bau vieler Kirchen im Verwaltungsgebiet zurück.
[Bearbeiten] Kommenden
- Kommende Horneck in Gundelsheim (bis 1789).
- Landkomturei Ellingen (1216 bis 1786). Im Ellinger Schloss residierte von 1788 bis 1796 auch der Deutschmeister als Vorgesetzter der Komture.
Bei der Mediatisierung der Ordensgebiete ab 1802 wurden die Verwaltungsstrukturen des Ordens teilweise in die künftig staatlichen Verwaltungen übernommen.
[Bearbeiten] Literatur
- Adalbert Ehrenfried: Stifte und Orden in Neckarsulm. Zell a. H. 1974
- Dieter J. Weiss: Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter. ISBN 376869111X