Drogenspürhund
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Drogenspürhund, auch Drogensuchhund, Suchtgifthund und Suchtmittelspürhund genannt, ist ein Haushund, der zum Aufspüren von Drogen (Suchtmittel) ausgebildet wurde. Eingesetzt werden sie von der Polizei, dem Zoll oder anderen Sicherheitsbehörden und privaten Sicherheitsunternehmen.
So, wie der Mensch schon seit Jahrhunderten die Vielfalt des Hundes nutzt, wird auch bei einem Drogenspürhund der ausgeprägte Geruchssinn in Verbindung mit dem Spieltrieb genutzt, um Drogen aufzuspüren.
Die aufzuspürenden Stoffe besitzen einen jeweils individuellen Geruch, der für den Menschen nicht – oder nicht immer – wahrnehmbar ist. Man spricht hier von der Leitsubstanz, die die Droge beinhaltet. Die Wirkung einer bestimmten Droge wird dagegen von deren Wirksubstanz hervorgerufen.
[Bearbeiten] Ausbildung
Bei der Ausbildung zum Drogenspürhund werden der Geruchssinn und der Spieltrieb genutzt. Das heißt, dass sein Bringsel (Spielzeug) mit Drogen bestückt ist und vorerst nur gespielt wird. Im Zuge des Spieles, das dem Hund natürlich viel Freude bereitet, wird er mit dem Geruch der einzelnen Drogen konfrontiert. In den weiteren Schritten wird dieses Bringsel dann versteckt und der Hund muss es suchen, um weiter zu spielen. So lernt der Hund nicht nur die einzelnen Gerüche der verschiedenen Drogen kennen, sondern er lernt dadurch auch, dass sein Spielzeug an einem für ihn unerreichbaren Ort versteckt sein kann. In diesem Fall soll der Hund seinem Hundeführer „anzeigen“, wo sein Bringsel versteckt ist.
Die Hunde sind in der Regel auf die Grundsubstanzen von Kokain, Heroin, Cannabis und Amphetaminen ausgebildet.
[Bearbeiten] Anzeigeverhalten
Das ist jene Form von Tätigkeit, die der Hund zeigen muss, um seinem Hundeführer zu zeigen, wo das Spielzeug versteckt ist. Es kann sowohl „aktiv“ als auch „passiv“ erfolgen.
[Bearbeiten] Aktives Anzeigeverhalten
Hier signalisiert der Hund durch aktives Verhalten, zum Beispiel durch Kratzen, wo er den Geruch von Drogen wahrgenommen hat.
[Bearbeiten] Passives Anzeigeverhalten
Hier verhält sich der Hund passiv, das heißt er verharrt in einer gewissen Stellung oder Position, zum Beispiel durch Sitzen, oder in Form von „Platz“, und fixiert mit Nase und Augen jenen Punkt, wo er den Geruch wahrgenommen hat.
Der Hund hat also gelernt, seinem Hundeführer durch ein bestimmtes Verhalten anzuzeigen, dass es an einem bestimmten Ort bzw. Versteck nach Drogen riecht. Im Trainingsfall wird der Hund dann sofort mit seinem Spielzeug belohnt. Im Ernstfall wird die dort gefundene Droge erst entfernt und mit seinem Spielzeug ausgetauscht.
[Bearbeiten] Sonstiges
Bei seiner Arbeit darf der Hund keinesfalls mit den Suchtmitteln direkt in Berührung kommen. So wie die Drogen für einen Menschen schädlich sind, sind sie auch für einen Hund äußerst ungesund. Bei den sogenannten harten Drogen, wie Heroin oder Kokain, wäre es unter Umständen sogar tödlich für den Hund, würde er nur geringe Mengen mit der Nase oder der Zunge aufnehmen. Deswegen ist die Annahme falsch, dass ein Hund süchtig gemacht werden muss, damit er Drogen aufspürt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Zollhunde - "Das Zollhundewesen hat in Deutschland eine fast 100-jährige Tradition." - Artikel auf www.zoll.de
- Zollhundewesen - Organisation des deutschen Zollhundewesen