Dubstep
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Dubstep bezeichnet eine größtenteils in Süd-London entstandene düstere Spielart des Dark Garage, deren Erfindung man einigen Veröffentlichungen von El-B (als teil von Groove Chronicles und Ghost camp), Zed Bias (alias Phuturistix, Maddslinky u.a.) und Steve Gurley von 1999-2000 zuschreibt. Ähnlich wie Grime zeichnet sich der Dubstep durch einen düsteren Sound aus, der aber anders als Grime hauptsächlich instrumentaler Natur ist.
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[Bearbeiten] Anfänge des Dubstep
Der Begriff „dubstep“ wurde ursprünglich durch Ammunition Productions geprägt und fand erstmals Verwendung auf einem Cover des XLR8R Magazins, mit dem die Horsepower Productions vorgestellt wurden. Der Begriff konnte sich allerdings erst mit dem „Dubstep Allstars Vol. 1“ Sampler (veröffentlicht auf Tempa und gemixt von DJ Hatcha) vollständig durchsetzen.
Die wichtigste Anlaufstelle in den frühen Jahren des Dubstep war der ehemalige Croydoner Big Apple Shop, unterstützt durch die früheren Big Apple Records. Produzenten und DJs des frühen Dubstep in Croydon waren El-B und Jay Da Flex von Ghost Records sowie Hatcha, Menta/Artwork, Skream und Benga von Big Apple Records und Horsepower Productions. Zudem konnte Zed Bias eine ordentliche Zahl von Veröffentlichungen zum frühen Sound des Dubstep beisteuern. Steve Gurley (ehemaliges Mitglied von Foul Play) experimentierte außerdem auch mit düsterem 2Step.
Horsepower war mit ihren Veröffentlichungen auf dem Tempa Label, zusammen mit Big Apple eines der ersten bemerkenswerten Dubstep Labels. Tempa war, geleitet von Ammunition Promotions, die andere wichtige Anlaufstelle in der frühen Entwicklung des Dubstep. Nach 2001 waren Ammunition Productions für die Gründung einer Masse von Labels wie Soulja, Tempa, Road, Vehicle, Shelflife, Texture, Stealh People, Bingo u.a. verantwortlich. Allerdings existieren heutzutage nur noch Soulja, Bingo, Road und Tempa.
[Bearbeiten] Club Forward
Ammunition war auch für einen Club namens Forward verantwortlich, der ursprünglich in den Velvet Rooms in Soho beherbergt war und heutzutage zweimal im Monat in Plastic People in Shoreditch veranstaltet wird. Der Club war entscheidend für die Entwicklung des Dubstep, da er einen der ersten Veranstaltungsorte nur für Dubstep bot, und den Produzenten eine Möglichkeit gab neue Veröffentlichungen vorzustellen. Forward hielt zusätzlich eine Radioshow auf dem Ost-Londoner Schwarzsender Rinse FM, moderiert von dem DJ und Produzenten Kode 9.
Forward war von Beginn an auch für andere Varianten des Garage bekannt. So wurde hier eine Form des frühen Grime, später 8bar, von DJs wie Slimzee (später bei Pay As U Go, jetzt bei Rinse FM) gespielt. Dieses erlaubte auch Produzenten wie Plasticman aus Croydon und Mark One aus Manchester ihre eigenen Varianten des Grime an die Leute zu bringen.
Forward gewann auch die Aufmerksamkeit von Rinse FM, die um 2003 ihr Programm auch für Dubstep DJs öffneten, in einer Zeit als die traditionelle Garage Szene dem Dubstep den Rücken gekehrt hatte. Rinse FM wurde zu einer lebensnotwendigen Instanz, die die Verbindung zwischen Dubstep und seinem urbanen Londoner Hintergrund stärkte, aber der Szene auch gleichzeitig erlaubte neue Ideen zu entwickeln.
[Bearbeiten] Dubstep Heute
Im Laufe des Jahres 2003 begann DJ Hatcha, auf Rinse FM und durch seine Sets im Forward eine neue Richtung für den Dubstep zu definieren, eine Richtung die den Dubstep letztendlich zu einer eigenständigen Musikrichtung formte. Durch die Verwendung von 10“ Einzeldruck Reggae-Style Dubplates bediente er sich exklusiv eines reichhaltigen Pools Süd-Londoner Produzenten - erstmals Benga und Skream, später auch Digital Mystikz und Loefah – und leistete damit die Pionierarbeit für einen düsteren, präzisen und minimalistischen Dubstep. Durch die Aufnahme von Digital Mystikz in seine Sets wurde die Palette von Sounds immer reichhaltiger und gewann mit verschiedensten Einflüssen, die wichtigsten wohl Reggae und Dub, immer an neuen Klängen.
Die Süd-Londoner Digital Mystikz (Mala und Coki) und Loefah brachten bald auch ihre eigenen Ideen, Einflüsse aus dem Dub und ein aus dem Jungle geläufiges Verständnis für die Priorität des Basses in die Dubstep Szene mit ein. Nach ihren ersten 12“ Veröffentlichungen auf Big Apple gründeten sie ihr eigenes Label DMZ, das bis heute sieben 12“-Platten veröffentlicht hat. Mit Labelgründung einher ging die DMZ night, die alle zwei Monate in Brixton stattfand und die neuesten Dubstep Talente vorführte (z.B. Skream [1], N-Type, Scuba, Kode 9, D1, Random Trio, Chef, Joe Nice, Pinch, DJ Youngsta, Distinction, Vex’d und Blackdown). Mit der einzigartigen Sound-Anlage ist die DMZ night die weltweite Referenz in Sachen Dubstep, die sich nur mit der Subloaded, Bristols Dubstep night, für die DJ Pinch und die Context Crew werben, vergleichen lässt.
Ein weiterer entscheidender Punkt in der Geschichte des Dubstep waren die zwei fälschlicher Weise „Grime“ benannten Compilations von Rephlex (unterstützt durch Ammunition). Mit einem Aufgebot von Künstlern wie Plasticman, Mark One und Slaughter Mob auf Volume 1 und Kode 9, Loefah und Digital Mystikz auf Volume 2, wurde der Dubstep so der Welt der elektronischen Musik vor Augen geführt. Die Einflüsse dieser entscheidenden Compilations sind noch in heutigen Veröffentlichungen und Club nights deutlich zu erkennen.
Mit dem Jahre 2006 ging ein massiver Interessenzuwachs am Dubstep einher. Nach dem Erfolg von Skreams „Midnight Request Line“, dem Hype um die DMZ night und der Unterstützung durch Online-Foren und Blogs, explodierte die Szene förmlich, als DJ Mary Anne Hobbs in einer BBC Radio 1 Show mit Namen „Dubstep Warz“ [2] das Beste, was die Szene zu bieten hatte, zusammen stellte. Seither hat sich Dubstep, nach Jahren des Untergrund-Daseins ein neues Publikum erschlossen, erstmals nicht nur in Großbritannien, sondern weltweit.
[Bearbeiten] Weblinks
- Nuskoolbreaks - Komplette Bandbreite des Breakbeat-, Grime- & Dubstep-Genres - (dt. Seite)
- Drumz of the South – Londoner Dubstep Blog
- Blackdown - weiterer Londoner Dubstep Blog
- Garage Pressure – Dubstep Podcasts, australischer Dubstep aus Sydney
- Riddim.ca – Kanada/U.S. Dubstep
- Shackleton