Edmund Hellmer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Edmund von Hellmer (* 12. November 1850 in Wien; † 9. März 1935 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer, der künstlerisch zwischen Historismus und Wiener Secession zu finden ist.
Nach der Matura (Abitur) begann Hellmer am Polytechnikum in Wien Architektur zu studieren. Parallel dazu bekam er seinen ersten künstlerischen Unterricht von seinem Onkel, dem Bildhauer Josef Schönfeld. Doch bereits nach dem ersten Semester wechselte Hellmer an die Akademie der bildenden Künste um Bildhauerei zu erlernen. An der Akademie wurde er u.a. Schüler von Prof. Franz Bauer. Parallel dazu hospitierte er während dieser Ausbildung im Atelier von Hans Gasser. Durch dessen Unterstützung konnte sich Hellmer auch einige Zeit in Paris aufhalten.
Bereits mit 19 Jahren konnte Hellmer 1869 auf der Internationalen Kunstausstellung in München mit einem Werk debutieren. Sein Relief thematisierte die Prometheus-Sage und brachte ihm auch einen Preis ein. Hellmer bekam ein großzügiges Stipedium, das ihm einen fast zweijährigen Aufenthalt in Italien ermöglichte.
1870 kehrte er wieder nach Wien zurück und wirkte dort in den folgenden Jahren als freier Bildhauer. 1879 wurde er zum Professor ernannt und in den Jahren 1882 bis 1892 berief man ihn auch zum Dozenten an die Akademie der bildenden Künste. 1905 leitete er diese als Rektor.
Der Jurist Hellmer war sein Sohn.
Hellmers frühen Werke sind vollkommen der Ästhetik des Historismus verpflichtet und bestehen auch hauptsächlich aus Dekorationsaufträgen für die Wiener Ringstraße. Um die Wende zum 20. Jahrhundert wandte er sich neuen Formen zu, wie sie vom Secessionismus propagiert wurden. Er war einer der Mitbegründer der Wiener Secession.
Diese Formen kommen vor allem in seinem bekanntesten Werk, dem Denkmal für Johann Strauß II. im Wiener Stadtpark zum Tragen. Die Figur Strauß' selbst ist realistisch dargestellt, während er von einem Relief von fließenden Figuren mit ineinander verschlungenen Haaren und Gewändern umrandet wird.
Als zweites Hauptwerk gilt das verloren gegangene Denkmal an die Türkenbefreiung, das bis 1945 im Stephansdom stand.
Er ist nicht mit dem Architekten Hermann Helmer zu verwechseln.
[Bearbeiten] Werke
- 1879 Frontgiebel des Wiener Parlaments: Franz Joseph verleiht seinen Völkern eine Verfassung
- 1883/84: Türkenbefreiungsdenkmal in Sankt Stephan
- 1895: Schindler-Denkmal im Stadtpark
- 1897: Brunnen Die Macht zu Lande an der Michaelerfassade der Hofburg
- 1900: Goethe-Denkmal am Ring. Dieses Denkmal ist einfach, klar und majestätisch, bildet somit einen überraschenden Kontrast zum Strauß-Denkmal
- 1921: Strauß-Denkmal
[Bearbeiten] Literatur
- Edmud von Heller: Lehrjahre in der Plastik (1900)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hellmer, Edmund |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 12. November 1850 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 9. März 1935 |
STERBEORT | Wien |