Eigenbrötler
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Eigenbrötler bezeichnet umgangssprachlich Menschen, deren soziale Kompetenz und Teamfähigkeit – vom Umfeld aus gesehen – eingeschränkt ist, da sie beispielsweise wenig Wert auf die Meinung des Umfeldes legen. Nicht selten leben sie eher zurückgezogen und abgeschottet von ihrer Umwelt. Vom Wortsinne her bezeichnet der Begriff also Menschen, die gerne ihr eigenes Brot backen. Bevor es den Bäcker als Berufstand gab, buk die Sippe und später die Einwohner eines Dorfes ihr Brot in einem gemeinsamen Backofen. Wenn jemand bei diesem gesellschaftlichen Ereignis seinen eigenen Brotteig nahm oder den eigenen Ofen, war dies ein Eigenbrötler.
In der frühen Neuzeit, d.h. im 16. und 17.Jhdt. findet sich in Süddeutschland der Eigenbrötler als Bewohner eines Hospitals (damals viel eher Alten- und Pflegeheim denn Krankenhaus), der sein "aigen Brod aß", also auf eigene Kosten, als Selbstzahler in der Sozialeinrichtung unterbracht war. Er hatte in der Regel die bessere Unterkunft, oft die eigenen Möbel, eigene Verpflegung und hielt sich von den anderen Insassen, in der großen Zahl Sozialfälle mit Unterhalt aus der Allmosenverwaltung fern, sonderte sich ab, war eingenbrötlerisch.
Ob jemand als Eigenbrötler angesehen wird, hängt aber auch von der Art des Umfeldes ab. So ist es durchaus möglich, dass eine Person in einer dedizierten Gemeinschaft als vollwertiges Mitglied anerkannt ist und dort völlig anders über dessen Teamfähigkeiten geurteilt wird.