Einjähriger Beifuß
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Einjähriger Beifuß | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Artemisia annua | ||||||||||||
L. |
Der Einjährige Beifuß (Artemisia annua, von lat. „annum“= das Jahr) ist eine Pflanzenart in der Gattung Artemisia, in der Familie der Korbblütler (Asteraceae, veraltet Compositae). Sie wächst vor allem in China und Vietnam.
[Bearbeiten] Beschreibung
Diese einjährige (daher der botanische Name) krautige Pflanze ist am Stängel grau behaart, die Blüten sind gelbgrün.
[Bearbeiten] Nutzung
In neuester Zeit wird die Pflanze als wirksames Mittel gegen Malaria eingesetzt. Dazu wird auf der einen Seite der Extrakt der Pflanze, das Artemisinin verwendet; andernorts dagegen auch ein Tee, der aus den ganzen Blättern der Pflanze bereitet wird (statt eines „ausgezogenen“ [lat. „extractum“] „Mono“-Wirkstoffes, wie in der westlichen modernen [„Schul“-]Medizin üblich), mit der bewussten Absicht, durch das Zusammenwirken verschiedener Inhaltsstoffe die Wirksamkeit der phytomedizinischen Arznei in ungeschmälertem Ausmaße zu nutzen (vgl. im Anhang angegebene Internetquelle zum Einsatz dieses Tees). Die Nutzung eines solchen Tees zur Malaria-Behanldung ist sehr umstritten. Die Gegner argumentieren, dass Artemisinin nicht wasserlöslich ist und daher nur sehr niedrige Konzentrationen von Artemisinin erreicht werden. [1][2][3]
In der Gegend um Youyang in Sichuan, China können die Pflanzen von 0,01 % bis zu 1 % Artemisinin ( schwankend !!! ) enthalten.Empfehlenswert beim Tee Einkauf ist es in jedem Fall, den Artemisiningehalt zu kennen, bzw. sich ein Analysenzertifikat zu verlangen.Neuerdings sind Anwendungsbeobachtungen bei bestimmten Krebsarten , z.B. Brustkrebs und Melanom, Nierenkrebs , sowie Aidsbehandlungen beschrieben worden. Hier müssen die Professoren Lai und Singh von der Universität Washington erwähnt werden,die auf molekularer Basis den Wirkmechanismus bei bestimmten Eisen ansammelden Tumoren erfolgreich geforscht haben. Eine ganze Vorlesung vom April 2005 von Professor Henry Lai können Sie sich zum Thema Artemisia annua und Krebs herunterladen ca. 80 Mb -leider etwas schlechte Tonqualität aber sonst eine sehr aufschlussreiche Powerpoint Präsentation. Hier wird auch in englischer Sprache das Wirkprinzip gegen Krebszellen erklärt und plausibel gemacht. Ein ganz klarer Vorteil in der Krebstherapie besteht in der oralen Einnahme des Tees oder der angereicherten Wirkstoffe Artemisin in Tablettenform. Man benötigt nur etwa 1 mg / kg Körpergewicht . Diese Dosis kann mit einem hochwertigen Tee durchaus erreicht werden. Besonders geeignet ist der Hybridsame A3 von Anamed um hochwertiges Teeblattmaterial zu züchten. 1 g entspricht etwa 5000 der winzigen Samen, die Lichtkeimer sind und zum keimen über 20° C benötigen. Mit 5000 Samen kann man bis zu einem halben Hektar bepflanzen !! Der Ertrag pro Hektar liegt im besten Fall bei 3 Tonnen hochwertigen Blattmaterials. Hier die Adresse des Videos von Professor Lai: http://www.bioeng.washington.edu/video/599J/Spring2005/bioe599jL5.wmv . DSL sollte man schon dafür haben. Weitere Daten zur Malaria,Krebs und Aids Behandlung finden Sie unter dem Suchbegriff Artemisia annua oder Artemisinin bei http://www.ncbi.nlm.nih.gov
Während die Malaria-Erreger (Plasmodium sp.) gegen herkömmliche Medikamente wie Chloroquin und Pyrimethamin-Sulfadoxin immer resistenter werden, sind bei Artemisinin noch keine Resistenzen bekannt. Beim Zusammenwirken (griech. „Synergie“) verschiedener natürlicher Wirkstoffe ist die Resistenzentwicklung von Krankheitserregern gegen das Heilmittel oft noch unwahrscheinlicher (wenn mehrere natürliche „Feinde“ gegen die Mikroorganismen enthalten sind, müssten diese gleich mehrere Mutationen auf einmal entwickeln, um nicht geschädigt/abgetötet zu werden) (vgl. auch die Stellungnahme im angegebenen Internetaufsatz der Organisation „anamed“).
Bisher sind die Preise für Artemisinin aus der ehemals fast nur in China und Vietnam angebauten Artemisia-Staude noch hoch, aber es gibt bereits Forschungsbestrebungen für eine synthetische Herstellung des Wirkstoffs und inzwischen werden große Mengen in Afrika angebaut. Gerade diese „übliche“ synthetische Herstellung isolierter Wirkstoffe wird jedoch von tropenerfahrenen Ärzten und Organisationen mit Hinweis auf historische Erfahrungen kritisiert, die stattdessen mit Nachdruck dafür plädieren, das gesamte natürliche „Multipräparat“ aus „geographisch toleranteren“ Weiterzüchtungen zu verwenden und dies auch mit Erfolg praktizieren. Ein Versuch der lokalen Züchtung findet z.B. seit Sommer 2006 in Brikama (Gambia) statt.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Einjähriger Beifuß – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- http://www.anamed.net
- http://www.anamed.net/AIDS%20Schleife%20-%20German.pdf über Aidserfolge mit A.annua Tee !!!
- Artikel in der Süddeutschen Zeitung
- Artemisiatee als Naturmedizin bei Malaria
- Plants for a Future
- http://www.hort.purdue.edu/newcrop/nexus/Artemisia_annua_nex.html
- Projekt zur Verbesserung des Artemisininertrags an der Universität York (UK)
- ARTEPAL EU-gefördertes Projekt zur Verbesserung von Ertrag und Produktion