Einzeitungskreis
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Ein Einzeitungskreis (auch Ein-Zeitungs-Kreis) ist ein Kreis oder eine kreisfreie Stadt, in dem bzw. in der die Einwohnerzahl derjenigen Gebiete überwiegt, deren Bevölkerung sich nur aus einer Monopol-(Tages-) Zeitung über das örtliche Geschehen informieren kann. Die Bezeichnung ist seit den 1950er Jahren und der zunehmenden Pressekonzentration in der Pressegeschichte bekannt.
Von insgesamt 443 deutschen Kreisen (Landkreise und Städte) waren 2004 bereits 299 nur durch eine tägliche Lokal- oder Regional-Zeitung versorgt.
Insgesamt gab es 2004 in Deutschland 391 Tageszeitungen, davon waren jedoch 331 Regional- oder Lokalausgaben von größeren Blättern mit weitem Einzugsbereich, die zudem oft zu einem der wenigen großen Zeitungsverlage gehören. Die Anzahl politisch und wirtschaftlich unabhängiger Zeitungen ist dabei sehr gering.
Ab Mai 2004 stellte die Tageszeitung taz anlässlich der geplanten Liberalisierung des Kartellrechtes für Zeitungen in einer viel beachteten Reihe täglich einen "Einzeitungskreis" vor.
Gegen die auch außerhalb Deutschlands im Kampf gegen die Pressekonzentration oft zitierte taz-Kampagne protestierte der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA), dessen Mitglieder sich mit ihren in der Regel nicht täglich erscheinenden "Publikationen" nicht wahrgenommen fühlten, wo sie doch "ganz wesentlich den lokalen Informationsbedarf der Bevölkerung" abdecken würden.