Elastizität (Mechanik)
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Elastizität ist die Eigenschaft eines Werkstoffes, der einwirkenden Kraft einen mechanischen Widerstand entgegen zu setzen und nach dem Entlasten seine Ausgangsform wieder einzunehmen. Gegensatz: Plastizität.
Das Teilgebiet der Physik, das sich mit elastischen Verformungen befasst, heißt Elastizitätstheorie; sie kann als Teilgebiet der Kontinuumsmechanik angesehen werden.
Wirken Kräfte auf ein Werkstück, so werden die Abstände zwischen den Werkstoffteilchen um ein geringes Maß vergrößert oder verkleinert. Die dazu aufgewendete mechanische Energie wird gespeichert und das Werkstück ändert seine äußere Form. Nach der Entlastung gehen die Teilchen wieder an ihre Ausgangsplätze zurück und die Energie wird wieder freigesetzt. Das Werkstück nimmt seine ursprüngliche äußere Form wieder an.
Wird die Elastizitätsgrenze überschritten, so wird das Werkstück bleibend verformt und kann seine ursprüngliche Gestalt nicht mehr einnehmen.
Das linear elastische Verhalten einiger Metalle bei kleinen Belastungen wird z.B. bei Blatt- und Wendelfedern ausgenutzt.
Eine besondere Form der Elastizität bildet die Viskoelastizität. Sie tritt bei Polymeren auf, und ist durch ein teilweise elastisches, teilweise viskoses Verhalten geprägt. Das Polymer relaxiert nach Entfernen der externen Kraft nur unvollständig, die verbleibende Energie wird in Form von Fliessvorgängen abgebaut.
Die Werkstofftechnik verwendet Module (Elastizitätsmodul, Kompressionsmodul, Schubmodul) als Kennwerte für die lineare Elastizität. Diese drei Module sind über die Poissonzahl miteinander verknüpft.