Entmannung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Entmannung ist einerseits eine Einengung des Begriffs Kastration, danach aber in einem umfassenderen Sinn als dieser selbst zu verstehen. Manchmal bezeichnet Entmannung eine Kastration, die mit einer Penektomie einher geht.
Während „Entmannung“ als veralteter medizinischer Begriff für die Kastration des Mannes mit der Entfernung der männlichen Keimdrüsen steht, stellt die Kastration selbst einen geschlechtsneutralen Begriff dar und ist somit bei Entfernung der weiblichen Keimdrüsen auch auf Frauen anwendbar.
Andererseits ist die Entmannung des Mannes mehr als eine Kastration, zumal darunter oft die gewaltsame Entfernung des Penis – wie bei Uranos und Agdistis in der griechischen und phrygischen Mythologie – als mehr oder weniger umfassende Entmachtung – oder im Falle von Agdistis, auch als Wandlung – zu verstehen ist.
In der heutigen Zeit gibt es immer wieder das Phänomen, dass Männer den Wunsch danach haben Penis und Hoden entfernen zu lassen. In der BDSM Szene gibt es eine Anzahl von Männern, die den inneren Wunsch haben diesen Schritt an ihrem Körper durchführen zu lassen. Die Entfernung der Hoden (Orchiektomie) ist dabei die gebräuchlichste Variante. Da es in Deutschland und vielen anderen Ländern verboten ist diesen Schritt ohne medizinische Indikation durchzuführen, hat sich eine Grauzone entwickelt. Sogenannte Cutter führen einen solchen Eingriff durch.
Innerhalb der BDSM Szene gibt es noch eine andere Entwicklung, die sich immer mehr etabliert. Dominante Frauen (Femdom) besitzen männliche Sklaven, die sich ihnen freiwillig unterwerfen, wobei es darunter dann auch Femdoms gibt, die bei ihrem Sklaven eine Entmannung vornehmen lassen, oder aber eine Orchiektomie. Der Vorteil für die Frau liegt dabei darin, dass sich der Mann ihrem Herrschaftsanspruch unterwirft und er wesentlich leichter zu führen und zu dominieren ist.
Dabei ist es durchaus so, dass sich der Sklave gerne in diese Rolle fügt und als devoter Sklave die Veränderung der Machtstrukturen genießt. Viele Femdoms halten ihren Sklaven deswegen auch völlig keusch. Dies ist nicht selten dann die Vorstufe zur Kastration.
In tiefenpsychologischem Sinn muss der Mann mit der Entmannung auf alles verzichten, was sein „Vermögen“ und seine Herrschaftsansprüche anbelangt.