Erich Zeisl
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Erich Zeisl (* 18. Mai 1905 in Wien; † 18. Februar 1959 in Los Angeles) war ein österreichischer Komponist und Musikpädagoge jüdischer Herkunft.
Geboren als Sohn eines Wiener Kaffeehausbesitzers erhielt er trotz des anfänglichen Widerstandes seiner Eltern gegenüber seinen musikalischen Neigungen frühzeitig privaten Musikunterricht. Später setzte er seine Ausbildung an der Musikakademie in Wien fort; seine Lehrer hier waren Joseph Marx sowie Hugo Kauder. In diese Zeit fielen auch seine ersten Kompositionen.
Nach Beendigung seiner Ausbildung wirkte er anfangs als Lehrer für Klavier. Parallel dazu komponierte er; erste Erfolge als Komponist ließen allerdings auf sich warten. Im Jahre 1938 emigrierte Zeisl nach Paris, später ließ er sich in den USA nieder. In Hollywood schrieb er einige Auftragswerke für Filmproduktionen; der Erfolg als Komponist blieb ihm jedoch versagt. Er übernahm daher verschiedene Stellungen als Lehrer für Musik, erst an der Southern California Music School, später am City College in Los Angeles. Er verstarb im Jahre 1959.
Sein kompositorisches Schaffen umfasst hauptsächlich Lieder, deren Zahl in die Hunderte geht, Ballette, Kammermusik sowie Chormusik und Opern. In der Weiterentwicklung des Kunstliedes sah er sich vor allem in der Tradition von Beethoven, Franz Schubert und Hugo Wolf. Als bekannteste Interpreten seiner Lieder sind Hans Duhan, Alexander Kipnis sowie Tatjana Menotti anzusehen.
Eine anlässlich des Zeisl-Jahres 2005 im Czernin Verlag neu erschienene Biografie („Fremd bin ich ausgezogen. Eric Zeisl - Biografie“, Karin Wagner, ISBN 370760070X) gibt Aufschluss über sein Leben und Wirken und widerlegt unter anderem, dass Zeisl in den 30er Jahren den Österreichischen Staatspreis erhielt.
[Bearbeiten] Werke
- Lieder
- Liebeslied
- Mondbilder (Texte: Christian Morgenstern)
- Harlemer Nachtlied für Sopran, Tenor und Chor
- Ballette
- Pierrot in der Flasche
- Uranium 235
- Naboths Weinberg
- Jakob und Rahel
- Chöre
- Afrika singt
- Requiem Concertante
- Requiem Ebraico
- Scherzo und Fuge für Streichorchester
- Passacaglia-Fantasie für Orchester
- Kleine Symphonie
- Opern
- Leonce und Lena
- Hiob (unvollendet)
- Streichquartett Nr.2 in d-Moll
- Sonaten
- Brandeis-Sonate für Violine
- Sonata for Viola and Piano, a-Moll (1950)
- Sonate für Cello und Klavier
Im „Zeisl-Jahr“ 2005 erschien bei cpo eine CD mit 28 Liedern (Wolfgang Holzmair, Bariton/ Cord Garben, Klavier)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Zeisl, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Komponist und Musikpädagoge jüdischer Herkunft |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1905 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 18. Februar 1959 |
STERBEORT | Los Angeles |