Erling Tambs
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Erling Tambs (* 25. Mai 1888 in Larvik, Norwegen; † 1965) war ein norwegischer Schriftsteller und Segler.
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[Bearbeiten] Leben
Erling Tambs wird als sechstes Kind des Rechtsanwalts Victor Emanuel Tambs und seiner Frau Henriette geboren. Als Kind verliert er Vater und einen Bruder: sie ertrinken beim Segeln. Tambs heuert mit 15 Jahren auf einem Rahsegler an. Nach achtjähriger Langfahrt (bis Australien) versucht er sich als Sekretär, Journalist, Romancier und Importeur in Oslo. Da so richtig nichts gelingt, fasst er 1928 den Plan, mit seiner Frau Julie auf eigenem Kiel, der „Teddy“, davon zu segeln. Sie müssen sich heimlich - die Behörden wollen sie auf Grund der mangelnden Ausrüstung ihres Schiffs nicht auslaufen lassen - aus dem Hafen schleichen. Ein knappes Jahr nach dem Start wird auf den Kanarischen Inseln Sohn Tony geboren, sechs Wochen später starten sie zu der Atlantiküberquerung. Über Trinidad und Panama erreichen sie die Südsee. Kokos-Inseln, Marquesas und Gesellschaftsinseln liegen am Weg; 1931, in Neuseeland wird Tochter Tui geboren. 1932, nach dem Auslaufen von Auckland treibt die "TEDDY" in den Riffen der Challenger-Inseln auf die Felsen. Tambs schneidet Tony, der an der Reling festgebunden ist, los und springt mit dem Kind auf einen Felsenvorsprung. Julie wird über Bord gewaschen, kämpft sich zerschunden an Land. Tambs rettet auch Tui, die Brandung zertrümmert das Schiff [1].
Als 1935 der Cruising Club of America eine Atlantikregatta ausschreibt, will Tambs sein Heimatland vertreten. Er kauft die „Sandefjord“, einen Colin-Archer-Riss, und segelt mit Freunden nach Newport. Im Sturm erfasst eine gewaltige Welle das Schiff, es geht über Kopf. Ein Mann ertrinkt, unter Notrigg erreichen sie das Ziel.
1937 will Erling Tambs noch einmal im Pazifik segeln. Um die Reisekasse aufzufüllen, muss er das Schiff an Vogelkundler verchartern, die die Insel Tristan da Cunha erkunden. Tambs selbst betritt nicht ein einziges Mal Land, segelt Monate im Kreis oder wartet beigedreht auf Order. Krank vom Skorbut und mit einem Schiff in desolatem Zustand erreicht Tambs Kapstadt, wo er das Schiff aus Geldmangel verkaufen muss. Er stirbt 1965.
In Deutschland erschienen Erling Tambs' Bücher Hochzeitsreise aber wie! Im Lotsenkutter durch zwei Weltmeere, Inseln der Seligen und Kreuzfahrten des Grauens. Sie handeln alle von seinen Fahrten. Es sind ehrlich geschriebene, packende Erlebnisberichte.
[Bearbeiten] Schiff
Die „Sandefjord“ war ein norwegischer Spitzgatter, ein ehemaliges Arbeitsboot der Küstenwacht. Es handelt sich um eine gaffelgetakelte Ketsch, die Colin Archer gezeichnet hat. Sie wurde 1913 in Risör gebaut, und hatte eine Länge ü.a. von 14,36 m, eine Breite von 4,94 m, und eine von Tiefgang 2,44 m. Sie trug 82,6 m² Segel, den Motor baute Tambs aus.
Auf das »pitch polling« (Über-Kopf-gehen) der „Sandefjord“ nehmen heute noch Fachbücher Bezug, wenn es um die Eigenschaften von Rumpf- und Heckformen von Segelyachten geht. Unter Seglern sind die Colin-Archer-Risse nicht ganz unumstritten: „Schlechte Am-Wind-Eigenschaften“, „zu langsam“, „mangelnder Auftrieb am Heck“ sind die Argumente der einen Seite, die andere lobt ihre „Schönheit“, „die Fähigkeit, bei jedem Wetter gefahrenlos beiliegen zu können“ und die „guten Selbststeuereigenschaften“. „Colin-Archer-Doppelender“ ist aber ein Yachttyp, der schon mehr als 100 Jahre fast unverändert weiter gebaut wird, wohl einzig in dieser Art.
Die „Sandefjord“ segelte 1965 in 21 Monaten um die Welt und seitdem wieder an den nordischen Küsten.
[Bearbeiten] Werke
- Hard Seilas (dt. "Kreuzfahrten des Grauens" 1979, ISBN 3-922117-05-8)
- Seilasen med Teddy (dt. "Hochzeitsreise - aber wie! Im Lotsenkutter durch zwei Weltmeere" 1947 )
- Inseln der Seligen Leipzig 1944.
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Tambs, Erling |
| KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Segler und Reiseschriftsteller |
| GEBURTSDATUM | 25. Mai 1888 |
| GEBURTSORT | Larvik, Norwegen |
| STERBEDATUM | 1965 |
